Rente - Werden Frührentner mit zu hohen Abschlägen "bestraft"?
Rente: Zahlen Millionen Frührentner zu hohe Abschläge? Weil Rentner immer älter werden, könnte es sein, dass die Rentenabschläge für den vorzeitigen Ruhestand zu deftig ausfallen. Der frühere Chef der Rentenversicherung und der Sozialverband VdK fordern nun eine Überprüfung.
1992 wurden die Rentenabschläge für den vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand eingeführt. Je früher ein Beschäftigter aus dem Erwerbsleben ausscheidet, desto teurer wird es für ihn. Für jeden Monat, der bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter fehlt, werden 0,3 Prozent von der zu erwartenden Rente abgezogen.
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Doch sind die hohen Strafen für Frührentner noch berechtigt? „Wir befürchten, dass die Rentenabschläge mittlerweile zu hoch sind“, erklärt Ulrike Maschner, Präsidentin des Sozialverbandes VDK, der Bild-Zeitung. Der Grund: Die Lebenserwartung der Bundesbürger ist seit Einführung der Abschläge um über 5 Jahre gestiegen. Sie beträgt mittlerweile 83,1 Jahre für Frauen und 78,2 Jahre für Männer. Das bedeutet aber auch, dass heutzutage Vorruheständler weit länger Abschläge zahlen als noch 1992.
Höhere Lebenserwartung: Rentner zahlen länger Abschläge
Laut Informationen der Bild bezogen 1992 Männer im Schnitt 14 Jahre Rente, Frauen sogar 17,5 Jahre. Die Rentenlaufzeit ist seither aber nahezu explodiert: Bei Männern auf 17,2 im Jahr 2014 und bei Frauen auf 21 Jahre. Folglich müssen Männer nun auch drei Jahre länger Abschläge akzeptieren, wenn sie vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Weibliche Frührentnerinnen zahlen sogar 3,5 Jahre länger Abschläge.
Werden Frührentner damit gegenüber Rentnern benachteiligt, die bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeiten? Liegt ein Abschlag z.B. bei 100 Euro im Monat, würde ein männlicher Rentner insgesamt 3.600 Euro mehr „Straf“-Abschlag bei vorzeitigem Renteneintritt zahlen als noch vor 22 Jahren, Frauen gar 4.200 Euro.
Folglich fordert der frühere Chef der Deutschen Rentenversicherung, Prof. Franz Ruhland: „Je länger das Rentenlaufzeiten sind, umso niedriger müssten tendenziell die Rentenabschläge sein. Das sollte die Bundesregierung im Sinne der Rentner versicherungsmathematisch überprüfen lassen. Auch der VDK fordert eine Überprüfung.
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Wie die Deutsche Rentenversicherung berichtet, war 2013 jeder zweite Neurentner betroffen. Im Schnitt gingen Männer 26,99 Monate und Frauen 29,15 Monate früher in Rente.
