Allianz-Vorstand kritisiert EZB-Pläne
Staatsanleihen: Aufs Schärfste kritisierte Allianz-Vorstandsmitglied Maximilian Zimmerer die Pläne der EZB, Staatsanleihen in großer Menge zu kaufen. Langfristiges Sparen lohne sich dann kaum noch, sagte er in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
„Was die Zentralbank tut, schadet der Altersvorsorge“, sagte Zimmerer. Es ließe ihn verzweifeln, dass sich langfristiges Sparen kaum noch lohne und damit eine große Gefahr für zukünftige Rentner entstehe.
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Allianz-Vorstand: EZB-Pläne verringern Sparanreiz
Bei dem aktuell sehr niedrigen Zinsniveau sei das Anleihekaufprogramm nahezu wirkungslos, es sei denn, das Ziel sei eine weitere Abschwächung des Euro. Die Maßnahmen der Zentralbank führten zu einem niedrigeren Angebot an Anleihen, das führe wiederum zu noch weiter sinkenden Zinsen. „Wo ist da der Sparanreiz? Diese Entwicklung kann nicht nachhaltig sein“, sagte Zimmerer der F.A.S.
Das gemeinsame Ziel in Europa sei es Zimmerers Meinung nach, die hohen Staatsschulden zu verringern. Vor allem Privatanleger hätten kaum eine Chance, sich gegen die Nullzinspolitik der EZB zu wehren.
Ex-Lebensversicherungs-Vorstand rät zu Aktien
Bei Aktien hingegen sieht Zimmerer noch Potential für Kursanstiege: „Ich kann aktuell nichts erkennen, was einen Kursanstieg bremsen sollte – am ehesten politische Schocks: die Russland-Ukraine-Krise, die Wahlen in Griechenland und Großbritannien. Aber solche Ereignisse wirken meist nur kurzfristig auf die Börse“, sagte er.
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Interessant bei dieser Aussage ist ein Blick in Zimmerers persönliche Historie. Bis 2012 fungierte er noch als Vorstand der Allianz-Lebensversicherungs-AG, nun ist er zuständig für die Investment-Sparte des Unternehmens. Derartige Statements zu Aktien und Fonds hätte man von ihm vor rund zwei Jahren sicherlich nicht gehört. Das Geschäft ist schnellebig. Nicht nur die EZB kann ihren Kurs zügig ändern, sondern auch hochrangige Mitarbeiter eines Groß-Versicherers.