DKV-Report: Gesundheitsgefahr durch Dauersitzen fängt bei Kindern an
Jeder Deutsche sitzt im Durchschnitt pro Tag siebeneinhalb Stunden sitzen. Bei jungen Erwachsenen sind es sogar neun Stunden. Neben allgemeinem Bewegungsmangel ist das Dauersitzen daher mittlerweile als eigenständiger gesundheitlicher Risikofaktor anerkannt. Die Probleme fangen bereits früh an. So bewegt sich jedes zweite Kind zu wenig und orientiert sich damit am ungesunden Lebensstil seiner Eltern.
Die Menschen haben es heute so bequem wie nie zuvor. Sie sitzen beim Arbeiten, im Auto, vor dem Fernseher oder beim Online-Shopping. Um einen Einblick in das Gesundheitsverhalten der Menschen in Deutschland zu erhalten hat die DKV und das Zentrum für Gesundheit durch Bewegung und Sport der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) im Rahmen des DKV-Report 2015. erstmalig das Sitzen als eigenständiger gesundheitlicher Risikofaktor untersucht.
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Gesundheitsgefahr durch Dauersitzen unterschätzt
Im Mittel sitzen die Deutschen dem DKV-Report zufolge am Tag siebeneinhalb Stunden. Der sitzende Anteil ist mit neun Stunden bei jungen Erwachsenen sogar noch höher.
Neben allgemeinem Bewegungsmangel ist das Dauersitzen heute als eigenständiger gesundheitlicher Risikofaktor anerkannt. Vor dem Fernseher sitzen die Deutschen im Bundesdurchschnitt am längsten. Jede zusätzliche tägliche Fernsehstunde erhöht statistisch gesehen die Sterblichkeit um 11 Prozent. Dicht gefolgt vom Fernsehen ist im Bundesdurchschnitt die Arbeit am Schreibtisch der zweithäufigste Grund fürs Sitzen.
Arbeitgeber sollten das Thema Dauersitzen ernst nehmen, gerade im Hinblick auf die älter werdenden Belegschaften und den Fachkräftemangel. Abhilfe können beispielsweise Stehmeetings schaffen, aber auch verstellbare Schreibtische und aktive Büropausen sind hilfreich.
Kinder wachsen im Sitzen auf
Erstmalig wurden auch Eltern befragt. Dabei ging es um die Mediennutzung und das Gesundheitsverhalten ihrer Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. Die empfohlene eine Stunde zur täglichen Nutzung von Bildschirmmedien hält demnach nur ein Viertel der Kinder ein. Hingegen haben sogar 72 Prozent der Sprösslinge im Kinderzimmer einen eigenen Fernseher und einen Internetzugang 50 Prozent.
Jedes zweite Kind bewegt sich demnach zu wenig und orientiert sich damit am ungesunden Lebensstil seiner Eltern. Die meisten Eltern bewerten aber auch den Schulalltag kritisch. So sind lediglich 30 Prozent der Eltern der Meinung, dass die Bewegung und eine gesunde Ernährung ihrer Kinder durch Ganztagesschulen gefördert werden.
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Berlin und NRW Spitzenreiter im Sitzen
Die Vorgaben für ein rundum gesundes Leben erreichen mit 19 Prozent die Menschen in Mecklenburg- Vorpommern am häufigsten. Gesunde Ernährung und viel Bewegung sind hierfür die Grundlage. Das nordöstliche Bundesland steht damit zum dritten Mal an Platz eins des DKV-Reports. Mit jeweils acht Prozent sind Berlin (bedingt durch Zigaretten und Alkohol) und Nordrhein-Westfalen (bedingt durch Stress und Bewegungsmangel) die Schlusslichter.