Rente: Deutschen fehlt das Vertrauen in die sichere Rente
Rente: Die Mehrheit der Deutschen befürchtet für die Rente nicht ausreichend abgesichert zu sein. So gehen 69 Prozent der Bundesbürger davon aus, dass sie im Alter durch die staatlichen Leistungen nur unzureichend versorgt sind. Im Osten Deutschlands kommen sogar 75 Prozent zu dieser Einschätzung.
Mehr als 12,5 Millionen Bundesbürger gelten heute als arm. Am härtesten sind Rentner betroffen. Laut Wohlfahrtsverband hat die Armut in dieser Bevölkerungsgruppe seit 2006 um 48 Prozent zugenommen. Die "Bild am Sonntag" veröffentlichte unlängst Zahlen, mit denen sie belegte, dass die Armut in Deutschland seit 2006 sprunghaft angestiegen ist. Mit 15,5 Prozent sei die Armutsquote auf dem höchsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990.
Anzeige
Rente: Deutsche haben Angst vor mangelnder Absicherung im Alter
Nichtsdestotrotz ist Armut im Alter in Deutschland ein eher randständiges Phänomen, denn von 20 Millionen Rentnern bezogen Ende des Jahres 2013 lediglich 500.000 Rentner die Grundsicherung. Aber diese Zahlen könnten sich ändern. So befürchtet heute schon eine Mehrheit der Deutschen, dass sie durch die Rente im Alter nicht ausreichend abgesichert sein würden. Entsprechend einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid, die die "Bild am Sonntag" in Auftrag gegeben hat, gehen 69 Prozent der Deutschen davon aus, dass sie im Alter durch die staatlichen Leistungen nur unzureichend versorgt sein würden. Im Osten Deutschlands kommen 75 Prozent zu dieser Einschätzung, in Westdeutschland 68 Prozent.
Die Dreißig- bis Neununddreißigjährigen sehen sich im Seniorenalter nicht ausreichend versorgt
Besonders die Alterskohorte zwischen dreißig bis neununddreißig Jahren macht sich wenige Illusionen über ihr Auskommen im Alter. Immerhin dreiundneunzig Prozent von ihnen bezweifeln, dass sie mit der staatlichen Rente auskommen werden. Bei den Deutschen über 65 Jahren ist die Einschätzung weniger pessimistisch, 49 Prozent von ihnen sehen sich ausreichend versorgt.
Künftig mögliche Rentenkürzungen sehen die Deutschen sehr kritisch. Neunundachtzig Prozent der Befragten Bundesbürger würden keinesfalls eine Partei wählen, die die Renten kürzen will. Bei den heute über 65-Jährigen lehnen sogar 95 Prozent eine Partei, die Rentenkürzungen vorsieht, kategorisch ab. Die Parteien werden sich hüten, ihre Pläne vor der Wahl kund zu tun.
Mehrheit der Deutschen gegen Rentenkürzungen
Laut Umfrageergebnis sind Unionsanhänger tendenziell offener für Rentenkürzungen, dort würden nur 89 Prozent einer Partei die Unterstützung versagen, wenn diese für Rentenkürzungen plädieren würde. Unter den SPD-Wählern lehnen 97 Prozent die Unterstützung einer Partei ab, die Rentenkürzungen für opportun hielte.
Auch spricht sich eine überwiegende Mehrheit der Befragten gegen Zugeständnisse von heutigen Rentnern zugunsten jüngerer Generationen aus. Vierundachtzig Prozent der Deutschen fänden es nicht fair, wenn die Senioren für die Jüngeren auf einen Teil ihrer Rente verzichten müssten.
Dabei sind die heute 30- bis 39-Jährigen besonders entschieden dagegen: nahezu jeder Befragte (99 Prozent) lehnt Rentenkürzungen bei heutigen Senioren zur Unterstützung der jüngeren Generationen ab. Bei den Befragten über 65 Jahre sind 77 Prozent gegen eine Umschichtung von Rentenanteilen heutiger Rentner zugunsten der noch erwerbstätigen Jüngeren.
Anzeige
Hinweis in eigener Sache:
Versicherungsbote-Leser können ihren Rentenanspruch selbst ermitteln. So können Kunden in 10 Sekunden die Rente auf dem Bierdeckel berechnen. Die Abweichung der Bierdeckelrechnung beträgt im Vergleich zur „echten“ Rentenformel knapp drei Prozent. Dies ist im Vergleich zur unbekannten Einkommenszukunft eines heute 35-jährigen Arbeitnehmers ein geringe Abweichung.