Einbrüche in Baden-Württemberg in 2013 um fast 20 Prozent gestiegen
Die Zahl der Einbrüche hat in Baden-Württemberg und Bayern im vergangenen weiter Jahr stark zugenommen, Spitzenreiter ist Baden-Württemberg mit einer Zunahme von 19,4 Prozent. Besonders die organisierte Kriminalität mit mobilen Einbrecherbanden macht der Polizei zu schaffen. Auch die Versicherer spüren die zunehmenden Einbrüche. Vor wenigen Jahren lag der Versicherungsschaden durch Einbruch noch bei 460 Millionen Euro, inzwischen sind es 600 Millionen Euro.
Alleine 400.000 Euro hat eine einzelne Bande bei 60 Einbrüchen in Bayern erbeutet, die im Februar vergangenen Jahres verhaftet wurde. In Baden-Württemberg nehmen die Einbruchsdelikte seit 2006 kontinuierlich zu. 2012 gab es eine Steigerung von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 2013 gar von 31,8 Prozent. Zwar konnte die Aufklärungsquote im vergangenen Jahr von 14 auf 17 Prozent erhöht werden, man sei aber noch nicht am Ziel, die Zahl der Wohnungseinbrüche zu senken, räumte der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall (SPD) ein.
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BW-Innenminister Reinhold Gall: Wachsamkeit gegen organisierte Kriminalität
Gall überlegt, die Straßenbeleuchtung nachts wieder anzuschalten und mahnt die Bürger zu mehr Wachsamkeit. Den Vorwurf der Opposition, die Polizeireform der grün-roten Regierung sei Ursache der Zunahme der Einbruchdiebstähle, wies Gall als „etwas dümmlich“ zurück. Laut FAZ stammen 35 Prozent der Verdächtigen nicht aus Deutschland, häufig kämen sie Ost- und Südosteuropa. Gall nennt die Armut in den Herkunftsländern und die Strukturen der organisierten Kriminalität als Ursache der gestiegenen Einbruchszahlen.
Erfolge bei der Einbruchsbekämpfung verzeichnet hingegen die Polizei Nordrhein-Westfalen. Die Gesamtjahreszahlen für 2014 liegen zwar noch nicht vor, aber im ersten Halbjahr gingen die Einbruchsdelikte um 4,8 Prozent zurück. Unter dem Motto „mobile Täter im Visier“ (MOTIV)wurden in NRW die Ermittlungen gegen Einbrecherbanden in den großen Polizeibehörden gebündelt.
NRW: Erfolg mit MOTIV und Prävention
Spezialisierte Fahnder greifen auf eine gemeinsame Fall- und Täterdatenbank zu. Mehr als 150 dort erfasste, sogenannte Intensivtäter haben auch schon in Belgien und in den Niederlanden Einbrüche und Diebstähle begangen. Gleichzeitig investiert NRW in Präventionsmaßnahmen unter dem Motto „Riegel vor“ - mit Erfolg. Die Zahl der versuchten, aber gescheiterten Einbrüche ist in den letzten Jahren dank besser gesicherter Häuser und Wohnung stark gestiegen.
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Diese Präventionsmaßnahmen sind auch im Hinblick auf den Versicherungsschutz wichtig. Wenn beispielweise die Balkontür offen steht oder das Fenster gekippt ist, handelt man grob fahrlässig und verliert den Versicherungsschutz. Den Einbau einer Alarmanlage belohnen manche Versicherer mit günstigeren Beitragssätzen. Die Hausratversicherung kommt nicht nur für den Verlust der gestohlenen Gegenstände auf, sondern auch für mögliche Beschädigungen von Türen und Fenstern.