Allianz und Sparkassen-Versicherung kooperieren mit ADAC und VKB
Allianz und Sparkassen-Versicherung Sachsen steigen beim ADAC- und VKB-Gemeinschaftsunternehmen für Kfz-Schadenservice ein. Eine Zustimmung vom Kartellamt steht noch aus. Der Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbe (ZDK) betrachtet die Erweiterung des Partnernetzwerkes mit Skepsis.
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V. ADAC und der Konzern Versicherungskammer Bayern VKB gründeten 2013 gemeinsam die SPN Service Partner Netzwerk GmbH. An dem Unternehmen für Dienstleistungen im Kfz-Schadenfall wollen sich nun ab dem 1. April 2015 Allianz und die Sparkassen-Versicherung Sachsen beteiligen. ADAC, Konzern VKB und Allianz beabsichtigen, künftig jeweils 30 Prozent der Anteile an der SPN zu halten. Die übrigen zehn Prozent sollen an eine Beteiligungsgesellschaft der SV Sachsen gehen, die weiteren öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen offensteht, berichtet der ADAC. Dem Vorhaben muss die Kartellbehörde noch zustimmen.
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Kunden von ADAC, VKB, Allianz und Sparkassen Versicherung werden an angebundene Kfz-Werkstätten vermittelt
Rund 1.000 Werkstattpartner, sowohl herstellergebundene Markenwerkstätten als auch freie Karosserie- und Lackier-Fachbetriebe sind an die SPN angeschlossen. Im Schadenfall werden Kunden von ADAC, Konzern VKB und künfitg auch der Allianz und SV Sachsen an die Kfz-Partnerwerkstätten vermittelt. Die Partnerbetriebe profitieren von einer höheren Auslastung und können zusätzliches Kundenpotenzial erschließen.
„Dass sich Unternehmen wie die Allianz und die Sparkassen-Versicherung Sachsen an der SPN beteiligen wollen, zeigt, dass wir auf dem Markt mit unserer Schadenservice-Philosophie überzeugt haben“, so ADAC-Geschäftsführer Mahbod Asgari. Ähnlicher Ansicht ist auch VKB-Vorstand Dr. Robert Heene: „Mit dem SPN als hybridem Werkstattnetz setzen wir Maßstäbe im Markt. Die Hinzunahme weiterer Gesellschafter bestätigt das. Als Serviceversicherer ist es uns wichtig, Lösungen anzubieten, die gleichzeitig für Kunden, Versicherer und Werkstattpartner vorteilhaft sind, zum Beispiel durch Versicherungspolicen mit der Option zur Werkstattbindung sowie durch schlanke, standardisierte Prozesse“ Über die Beteiligungsgesellschaft der SV Sachsen könne man zudem nun auch allen öffentlichen Versicherungsunternehmen den Zugang zu einem exzellenten Fahrzeug-Schadenservice ermöglichen.
Auch Dr. Alexander Vollert, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG, zeigte sich zuversichtlich, Allianz-Kunden durch die Beteiligung bei SPN ein faires Gesamtkonzept und kurze Wege im Schadenfall anbieten zu können.
ZDK befürchtet durch ADAC und Allianz erhöhten Preisdruck im Karosseriegeschäft
Die Qualitätsanforderungen an teilnehmende Werkstattpartner setzt SPN hoch an. Sie müssen anerkannte Meisterbetriebe sein, Mitglied in der Kfz- oder Karosserie- und Fahrzeugbauer-Innung und eine Qualitätszertifizierung vorweisen. Bestandteile des Schadenservice für Versicherungsnehmer und Geschädigte sind die Reparatur durch eine hochqualifizierte Partnerwerkstatt, die kostenlose Bereitstellung eines Ersatzwagens im Kaskofall, eine verlängerte Garantiedauer auf die Reparatur, ein Hol- und Bringdienst sowie eine Innen- und Außenreinigung des Fahrzeugs.
Der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) äußerte sich zu Qualitätsversprechen im Zusammenhang mit den neuen SPN-Beteiligten skeptisch. So könnte die Marktmacht des Branchenriesen Allianz für zunehmenden Preisdruck im Karosseriegeschäft sorgen, erklärte ein Sprecher.
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Man werde die Netzwerkbetreiber mit ihrem Qualitätsversprechen beim Wort nehmen und sehr genau prüfen, ob die den Partnern eingeräumten wirtschaftlichen Konditionen geeignet seien, diesem Versprechen Rechnung zu tragen, heißt es. Dazu sei neben der Beschränkung des Partnernetzes auf Meisterbetriebe der Kfz- und Karosserietechniker-Innungen auch die ausschließliche Verwendung von Originalersatzteilen unverzichtbar. Der ZDK forderte beteiligte Betriebe dazu auf, genau zu prüfen, ob die in Aussicht gestellten Auslastungszuwächse im Werkstattgeschäft unter den gegebenen Vertragsbedingungen realistisch und betriebswirtschaftlich sinnvoll seien.