Managerhaftung D&O - Mehr als ein Viertel der Firmenchefs ohne Versicherung
D&O-Haftungsrisiken schätzen Manager zwar als relevant, aber dennoch zum Teil gering ein. Mehr als ein Viertel der Führungskräfte besitzt keine entsprechende Versicherung. Beratung benötigen im Bereich Directors-and-Officers-Versicherung vor allem kleinere Unternehmen, viele Chefs folgen der ersten Empfehlung des Versicherers, zeigt eine Studie der VOV GmbH.
Falsche Entscheidungen in Unternehmen können hohe finanzielle Schäden nach sich ziehen, gar in Millionenhöhe. Das Risiko, dass unternehmerisches Fehlverhalten hohe Schadenersatzansprüche nach sich zieht, ist nach Meinung der Firmenchefs gestiegen, bestätigt die Studie „Managerhaftung und D&O-Versicherung“, für die im Auftrag der VOV insgesamt 200 Geschäftsführer und Vorstände von Unternehmen mit einer Bilanzsumme von mindestens 50 Mio. Euro telefonisch befragt wurden.
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28 Prozent der Manager ohne Absicherung
Jeder dritte Firmenchef kennt die Risiken einer mangelnden Absicherung gegen mögliche Fehleinschätzungen. Und fast jeder fünfte Geschäftsführer kann von Ansprüchen gegen sich oder andere Organmitglieder in der Vergangenheit berichten. Dennoch: Noch mehr als ein Viertel aller Manager besitzen keine Absicherung für den Schadenfall. 15 Prozent aller Vorstände und Geschäftsführer kennen die persönlichen Haftungsrisiken gar nicht.
Der Anteil jener, die sich abgesichert haben, unterscheidet sich nach Branchen kaum, lediglich in der Dienstleistung versichern sich mehr Führungskräfte. In großen Aktiengesellschaften ist eine D&O-Versicherung laut Umfrage sogar beinahe obligatorisch.
Kleine Unternehmen benötigen meiste Beratung – Chefs folgen Empfehlung der Versicherer
Die Studie zeigt zudem auf, welche Hemnisse in Firmen bestehen, damit eine D&O-Versicherung abgeschlossen wird, beispielsweise anhand der Tatsache wer für Information über Risiken in den Unternehmen verantwortlich ist. Beratung benötigen insbesondere kleinere Unternehmen.
Fast die Hälfte aller Unternehmenschefs folgt der Empfehlung des Versicherers, 38 Prozent noch der eines Rechtsanwalts. Lediglich 13 Prozent lassen sich von Versicherungsmaklern beraten.
Etwa die Hälfte der Führungskräfte glaubt, dass eine D&O-Versicherung am ehesten dann notwendig sein wird, wenn Insolvenzverwalter Ansprüche geltend machen. Ebenso könnten Vertragsstreitigkeiten, Compliance-Vorschriften oder Kalkulationsfehler hohe Schäden verursachen.
Managerhaftung als Pflichtversicherung?
Die überwiegende Mehrheit der befragten Geschäftsführer spricht sich für eine Reform der Managerhaftung aus.
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66 Prozent der Befragten befürworten, die D&O-Versicherung als Pflichtversicherung einzuführen. Abgelehnt wird diese Idee eher von denjenigen in der Führungsetage, die das Haftungsrisiko insgesamt eher als gering einschätzen.