Mopedversicherung: Mit Mopedschildern & Facebook lässt sich Geld verdienen
Mopedversicherung - Mit Mopedschildern lässt sich kein Geld verdienen, heißt es immer. Versicherungsmakler Wladimir Simonov zeigt das Gegenteil und berichtet, wie er 50 Euro Werbeeinsatz bei Facebook & Co innerhalb weniger Wochen vervielfacht hat. Aber dieser erste Werbeerfolg ist erst der Anfang und ebnet ihm den Weg zu weiteren Vollmandaten, meint Simonov. Sein Schilderstreich ist ein Benchmark-Beispiel für kreatives Marketing.
Natürlich lässt sich mit einem Mopedschild für 40 Euro Prämie und 2 Euro Courtage kein Geld verdienen - aber mit dem was dranhängt: Gemeint ist damit nicht das Moped, sondern der Kunde, der ausgehend von einem Schildergespräch einen guten Service seines neuen Versicherungsmaklers wahrnehmen kann. Die These des so genannten Cross-selling ist bekannt. Aber ist sie konkret bewiesen? Makler Wladimir Simonov aus Landshut meint: ja. Er hatte die pfiffige Idee, eine Miniprämie fürs Moped mit Facebook-Werbung und bei einen Kleinanzeigen-Portal zu kombinieren. Kosten: 50 Euro.
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Mopedversicherung: Saisonkennzeichen für 38,90 Euro - Erfolgreicher Pilotversuch
Beginn von Simonovs Schilder-Kampagne war Ende Januar. „Zunächst als Pilotversuch gedacht, wollte ich einmal gucken, wie viel Folgegeschäft sich mit der unbeliebten ,Sparte Moped' erzielen lässt“, sagt Wladimir Simonov. Er startete mit einem „unschlagbaren Angebot“: 38,90 Euro je Mopedschild.
Die kleine Grafik (siehe Bild) postete Simonov auf Facebook und bewarb diese Posts regional eingegrenzt im nahen Umkreis von Landshut, seinem Firmensitz. Das ist bei Facebook möglich. Kosten: 30 Euro. Plus 20 Euro bei einem Online-Werbeportal. Echte Blechschilder hatte er noch keine – aber 50 Stück beim Versicherer bestellt. „Die ersten Tage war die Resonanz mit Ausnahme von Stammkunden eher verhalten“, berichtet Simonov gegenüber dem Versicherungsboten. „Aber als die Schilder endlich bei mir eintrafen, habe ich die ersten Stück ausgeliefert oder abholen lassen. Und jeweils ein Foto des Kunden mit einem lustigen Spruch auf Facebook gepostet“.
Etliche Anfragen zu anderen Versicherungssparten
„Die Resonanz auf meine kleine Foto- und Facebookaktion war überwältigend“, sagt Simonov, denn „Mopedfahrer kennen Mopedfahrer. Und wenn einer bei mir war, dann wollten auch deren Freunde ein Schnäppchen machen. Als Nebeneffekt habe ich etliche Anfragen zu anderen Versicherungssparten bekommen, die ich in die Statistik allerdings nicht einfließen lasse“. Welche Statistik? Diese Auswertung Simnovs lesen Sie nachfolgend. Wie gesagt, noch ohne die Freunde und Folgegeschäft durch die ersten Moped-Neukunden.
Bisher zählt Makler Simonov 26 neue Kontakte, mit denen er neben dem Schilder-Deal konkret im Gespräch wegen eines Makler-Vollmandats ist. Dies meint: „Kompletter Aktensturz, Risikoanalyse, Ergebnisdarstellung, Angebot, Maklervertrag und sukzessive Umsetzung in Versicherungsschutz“. Simonov kennt seine Abschlussquote: Von zehn Vollmandats-Anbahnungen werden mindestens fünf Interessenten zum Komplettkunden. Aus seinen aktuell 26 Neukontakten rechnet der Makler vorsichtig mit zehn Kunden.
Ertragreiche Vollmandate
Rechnet man Simonovs Erfahrungswerte vorsichtig hoch, erwartet ihn für das laufende Jahr rund 100 Euro laufende Jahrescourtage je Durchschnittskunde; zusätzlich gemittelt 2.000 Euro Abschluss-Courtage. Mal zehn Kunden gerechnet können daraus 20.000 Euro Courtage-Erlöse werden. Die von Simonov je Kunde mit etwa 2.000 Euro kalkulierte Abschluss-Courtage leitet sich seiner Erfahrung nach aus biometrischen Vorsorge-Verträgen (Berufsunfähigkeit und Risikoversicherungen) sowie Altersvorsorge wie Riester & Co ab.
Aber selbst wenn die neuen Kontakte weniger Umsatz bringen, die Hälfte von 20.000 wären immer noch „nur“ 10.000 Euro. „Zwei der Neukontakte haben mir bereits bei Ersttermin ein Mandat erteilt“, bilanziert Simonov erste Ergebnisse seiner Schilder-Werbeaktion. Für einen Kunden kann der Makler bereits fest mit einer Jahrescourtage von rund 400 Euro planen. Bares Geld. Und dieser Betrag bereits vier Wochen nach dem Start seiner Aktion - für wohlgemerkt lediglich 50 Euro Werbeeinsatz. Der sich jetzt schon gelohnt hat.
Neuer Gewerbekunde
Wladimir Simonov hat Versicherungsbote versprochen, weiter vom Fortgang seiner Schilderaktion und Folgen zu berichten. Glück oder Fleiß? Simonov: „Unter den neuen Kunden ist auch ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitern, dessen Chef ein Mopedschild bei mir gekauft hat. Außerdem meldeten sich zwei Händler, die Roller verkaufen und in Zukunft als Multiplikatoren meine Schilder an den Mann bringen werden“.
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Nächstes Jahr, da ist sich Wladimir Simonov sicher, könnte die Zahl der Neukunden über Mopedschilder dreistellig werden.