CDU und CSU einigen sich auf Modell für Flexi-Rente
Rente: Die Unionsparteien haben ein Modell vorgelegt, wie der Eintritt ins Rentenalter flexibler gestaltet werden kann. Wer auch im Rentenalter noch arbeitet, soll weiter freiwillig in die Rentenkasse einzahlen – und sich so eine höhere Rente verdienen können.
Seit Jahren debattiert die Politik darüber, wie der Eintritt ins Rentenalter flexibler gestaltet werden kann. Laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung hat sich nun die CDU/CSU auf ein Modell für die sogenannte „Flexi-Rente“ geeinigt. Nach dem Willen der Unionsparteien sollen Beschäftigte, die über das Rentenalter hinaus arbeiten, freiwillig Beiträge in die Rentenkasse einzahlen. Damit können sie ihren Rentenanspruch erhöhen.
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Arbeit übers Rentenalter hinaus führt zu höherer Rente
Zum aktuellen Zeitpunkt leisten nur die Arbeitgeber bei einer Weiterbeschäftigung Zahlungen in die Rentenkasse, die Rentner profitieren nicht davon. Das soll sich zukünftig ändern. Durchschnittsverdiener erhalten nach dem Modell eine um 29 Euro höhere Monatsrente, wenn sie ein weiteres Arbeitsjahr anhängen, berichtet das Blatt (Ostdeutschland: 26 Euro).
Die Unionsparteien wollen auch die Arbeitgeber entlasten. Sie sollen zukünftig keine Beiträge in die Arbeitslosenversicherung mehr einzahlen müssen, wenn sie Senioren über das Renteneintrittsalter hinaus beschäftigen. Dies soll einen Anreiz schaffen, ältere Menschen einzustellen.
Das Problem: Wer bezahlt das?
Anreize schafft das Flexirenten-Modell der Union sowohl für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer. Dennoch fällt die Reaktion des Koalitionspartners verhalten aus, denn es könnten deutliche Mehrkosten entstehen. Zunächst werde der Rentenkasse durch die Reformen Geld entzogen, kommentiert die SPD-Arbeitsmarktexpertin Katja Mast. „Deshalb müssen wir den Vorschlag noch finanziell prüfen.“ Auch zu der Idee, Arbeitgeber bei der Arbeitslosenversicherung aus der Pflicht zu nehmen, äußerte sich Mast skeptisch.
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Der Idee einer Flexi-Rente sind aber auch die Sozialdemokraten nicht abgeneigt. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles hatte bereits Anfang des Jahres in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt flexiblere Rentenmodelle gefordert. Aktuell gebe es noch nicht genug Anreize für Ältere, länger zu arbeiten. Eine eigene Arbeitsgruppe der Regierungsparteien beschäftigt sich seit mehreren Monaten mit dem komplexen Thema, das unter anderem auch das Arbeits- und Tarifrecht berührt.