Pflege - Anzahl der Pflegebedürftigen um 5 Prozent gestiegen
Pflege – In Deutschland sind 2,63 Millionen Menschen pflegebedürftig. Das zeigt die heute veröffentlichte Pflegestatistik des Statistischen Bundesamtes mit Ergebnissen für das Jahr 2013. Im Vergleich zu der Anzahl der Pflegebedürftigen von vor zwei Jahren gibt es einen Zuwachs von 5 Prozent, das sind 125.000 Pflegefälle mehr als noch vor fünf Jahren.
Wer Hilfe bei den täglichen Verrichtungen benötigt, lässt sich am liebsten zu Hause versorgen. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent, insgesamt 1,86 Millionen) aller Pflegebedürftigen wurden zu Hause versorgt, zeigt die Pflegestatistik. Von diesen erhielten allein 1,25 Millionen Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld – sie wurden also allein durch Angehörige gepflegt. Im Vergleich zu 2011 stieg dieser Anteil um 5,4 Prozent.
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Unterstützung durch ambulante Pflegedienste nimmt zu
Auch wenn sich die meisten Pflegebedürftigen von Angehörigen pflegen lassen, so gibt es 2013 immerhin 616.000 Betroffene, die sich von ambulanten Pflegediensten im eigenen Heim bei der Betreuung unterstützen ließen. Das sind sogar 40.000 mehr als im Jahr 2011. In Pflegeheimen vollstationär betreut wurden insgesamt 764 000 Pflegebedürftige. Dieser Anteil stieg um 2,9 Prozent. Im Vergleich zu 1999 ist die Anzahl der in Heimen vollstationär versorgten Pflegebedürftigen insgesamt sogar um 35,8 Prozent angewachsen, noch höher ist dieser Wert bei den durch ambulante Pflegedienste versorgten, dieser stieg um 48,3 Prozent.
Neben der Anzahl der Pflegebedürftigen untersuchte die Statistik auch die Situation in Pflegeheimen und Pflegediensten auf: Im Schnitt betreute ein Pflegeheim 63 Pflegebedürftige. Pflegedienst waren durchschnittlich für 48 Pflegebedürftige zuständig.
35 Prozent der Pflegebedürftigen mit Demenzerkrankung
Die Pflegestatistik beweist auch eindeutig, dass das Risiko hoch ist, durch eine psychische Erkrankung pflegebedürftig zu werden: Eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz aufgrund von demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen wies ein Drittel (35 %) der Pflegebedürftigen auf.
Mehrheit der Pflegebedürftigen besitzt Pflegestufe I
Die meisten Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, werden derzeit der Pflegestufe I zugeordnet. Wie auch in den Vorjahren ist in dieser Stufe ein überdurchschnittliches Wachstum der Pflegebedürftigen (+ 7,0 Prozent bzw. 95 000) festzustellen, zeigt das Statistische Bundesamt. Bei den Pflegestufen II (+ 2,3 Prozent) und III (+ 2,0 Prozent) sind hingegen die Veränderungen geringer.
Die vollstationär im Heim betreuten Frauen und Männer waren älter als die zu Hause Gepflegten: Bei diesen Heimbewohnern waren die Hälfte (50 Prozent) 85 Jahre und älter, bei den zu Hause Versorgten knapp ein Drittel (31 Prozent).
Das höchste Pflegerisiko besitzen Frauen
Die Mehrheit (65 %) der Pflegebedürftigen war weiblich. 61 Prozent der zu Hause Versorgten waren Frauen, dieser Anteil lag bei jenen, die vollstationär im Heim versorgt wurden mit 73 Prozent noch deutlich höher.
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Deutlich wird in der Erhebung auch, dass mit zunehmenden Alter das höchste Pflegerisiko besteht. Während bei den 70- bis unter 75-Jährigen „nur“ jeder Zwanzigste pflegebedürftig war, wurde für die ab 90-Jährigen die höchste Pflegequote ermittelt: Der Anteil der Pflegebedürftigen an allen Menschen dieser Altersgruppe betrug dabei 64 %. Auch hier zeigt sich, Frauen sind sehr viel eher pflegebedürftig, als Männer in der selben Altersgruppe. Sie weisen ab ca. dem achtzigsten Lebensjahr eine deutlich höhere Pflegequote auf.