ING-DiBa, DAB Bank, Consorsbank und comdirect wollen Image von Aktien aufbessern
Geldanlage - Die Direktbanken comdirect bank, Consorsbank, DAB Bank und ING-DiBa wollen mit Hilfe einer Studie das Image von Aktien aufpolieren und zeigen mittels Studien auf, dass viele Vorurteile gegenüber Aktien nicht gerechtfertigt seien: Anleger wären keine „Zocker“ und man kann am Aktienmarkt auch mit kleineren Summen Rendite erzielen.
Berührungsängste gegenüber Aktien sitzen in vielen deutschen Köpfen tief und fest, so das Urteil der Direktbankstudie, für die mit einem Marktforschungspartner über 2.000 Deutsche befragt wurden. Mit der Aktion „pro Aktie“ will man sich für eine bessere Aktienkultur in Deutschland stark machen.
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Vorurteile gegenüber Aktien nicht gerechtfertigt
So sind viele Urteile gegenüber Aktien laut Studie nicht gerechtfertigt. Denn: Deutsche wissen wenig über Finanzen. Sie überschätzen Renditen für klassische Zinsprodukte wie Festgeld, Tagesgeld und Sparbuch, während sie die DAX-Entwicklung der letzten Jahre deutlich zu niedrig bewerten. Seit Mitte 2009 ist der DAX von rund 5.000 auf zwischenzeitlich über 10.000 Punkte angestiegen. Doch in den meisten Köpfen wäre das noch nicht angekommen: Nur 10 Prozent der Befragten konnten den Kursverlauf des DAX korrekt wiedergeben – etwas mehr als jeder Vierte (26 Prozent) meint, der Index sei lediglich um ca. 20 Prozent gestiegen.
Auch die Einstellungen zu Geldanlagen würden einer „besseren Aktienkultur“ im Weg stehen: Lieber heute gut leben wollen 49 Prozent der Befragten, vorsorgen für morgen wollen 41 Prozent. 43 Prozent der Deutschen empfinden die persönliche Finanzplanung als notwendiges Übel. Bisher sind 28 Prozent der Studienteilnehmer überzeugt, bereits das bestmögliche aus ihrem Geld zu machen.
Weit verbreitet ist die Idee, dass Aktien ein „reines Spekulationsobjekt“ seien - das denkt fast jeder Zweite (46 Prozent). Fast drei Viertel (74 Prozent) der Aktionäre sind keine „Zocker“, zeigt hingegen die Studie: Sie handeln höchstens zweimal pro Jahr und halten Aktien, Aktien-ETFs sowie Aktienfonds eher langfristig.
Anleger haben rund sechs Positionen im Depot
So klaffen aus Sicht der Direktbanken auch Vorurteil und Realität im Bereich Risiko auseinander: Sechs von zehn Befragten halten die Aktienanlage für die risikoreichste aller Investitionen. Die überwiegende Mehrheit der Privatanleger (71 Prozent) legten im Jahr 2014 konservativ oder sicherheitsorientiert in Aktien an – und erzielte damit positive Renditen.
Eine weitere Erhebung der Direktbanken, für die rund 1,6 Millionen anonymisierte Wertpapierdepots der vier Banken ausgewertet wurden, zeigt, dass man mit mehr Streuung der Anlagen weniger Risiko habe und auch mehr Rendite erziele. Durchschnittlich haben Aktienanleger sechs Positionen im Depot. Rund ein Fünftel der Anleger setzt auf 6 bis 10 Werte im Depot, weitere 15 Prozent streuen auf mehr als 10 Werte. Je höher das Depotvolumen, desto mehr Depotpositionen gibt es in der Regel und desto höher fällt im Schnitt die Rendite aus. Aktienanleger hätten im Jahr 2014 mit über zehn Werten im Depot eine Rendite von 6,7 Prozent erzielt.
Investition am Aktienmarkt und Risikostreuung auch mit kleineren Summen
Kunden könnten auch mit „kleineren“ Summen bereits investieren, zeigen die vier Direktbanken auf: Zwei Drittel der Kunden investieren derzeit bis zu 10.000 Euro, die Hälfte legt bis zu 5.000 Euro an und über ein Drittel (34 Prozent) bis 2.000 Euro. Bei höherem Depotvolumen erzielt man eine höhere Rendite. Während Kunden mit einem Depotvolumen bis zu 1.000 Euro im Jahr 2014 nur einen Wertzuwachs von 0,1 Prozent schafften, waren es bei den Anlegern mit Depots zwischen 1.000 und 5.000 Euro bereits 3,6 Prozent.
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Mit Sparplänen ist es auch möglich, bereits mit geringen monatlichen Sparraten ab 50 Euro in Aktien zu investieren. So nutzen 15 Prozent der Depotkunden bereits einen Sparplan. Im Schnitt zahlen sie knapp über 100 Euro im Monat ein.