Pflegezusatzversicherung Öko-Test: Pflege-Bahr teuer und unzureichend
Pflegezusatzversicherung: Öko-Test hat private Pflegetagegeldtarife getestet. Das Ergebnis: Die geförderten Tarife sind viel zu teuer, während sie gleichzeitig die Lücken, die die gesetzliche Absicherung hinterlässt, in keiner Weise schließen können.
104 private Pflegegeldzusatztarife für Kinder und Erwachsene von insgesamt 24 Anbietern hat Öko-Test in der aktuellen April-Ausgabe genauer unter die Lupe genommen. Die Untersuchung wurde auf Basis von Daten des Analysehauses KVpro.de durchgeführt.
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Öko-Test rät von geförderten Pflegezusatztarifen ab
Staatlich geförderte Pflege-Bahr-Tarife kann das Magazin nach eingehender Untersuchung der Angebote nicht empfehlen. 34 Tarife fielen beim Test mit dem Ergebnis „mangelhaft“ und „ungenügend“ komplett durch, sieben erreichten ein „ausreichend“.
Die Angebote sind schon heute sehr teuer und die Leistungshöhen vollkommen unzureichend, heißt es. So erhält beispielsweise ein 35-Jähriger für den Mindesteigenbeitrag von 10 Euro im Monat in der Pflegestufe 1 im besten Fall 240 Euro, in Pflegestufe 2 sind es rund 530 Euro und in Pflegestufe 3 1.200 Euro. Diese Beträge sind weit von den Pflegelücken entfernt. Dazu könnte es ab dem Jahr 2018 zu einer regelrechten Preisexplosion kommen, weil dann erstmalig die fünfjährige Wartezeit ausläuft und Pflegebedürftige Leistungen aus den Bahr-Tarifen erhalten.
Hansemerkur mit besten Test-Ergebnissen
Insgesamt besser als Pflege-Bahr-Angebote schneiden dagegen einige ungeförderte Tarife ab. Die Pflegetagegeld-Produkte der Hansemerkur Krankenversicherung AG erzielten die besten Ergebnisse sowohl als Angebot für Kinder als auch für Erwachsene mit einem Eintrittsalter von 35 sowie 65 Jahren.
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Öko-Test rät aufgrund der Untersuchungen, sich bzw. die Kinder frühzeitig abzusichern, weil man dann deutlich weniger zahlt. Die günstigsten Anbieter im Test verlangen für ein Kind gerade einmal 7,35 Euro pro Monat.