HanseMerkur verspricht Mitarbeitern Rekordprämie
Die HanseMerkur konnte 2014 in allen Sparten zweistellig wachsen, wie Vorstand Eberhard Sautter in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt berichtet. Auch die Mitarbeiter der HanseMerkur sollen von dem Erfolg profitieren: Sie erhalten eine Rekordprämie von 2.000 Euro.
Laut dem neuen Vorstandsvorsitzenden Eberhard Sautter kann die HanseMerkur auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken. „Erstmals ist in jeder unserer Sparten das Neugeschäft im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Außerdem haben wir Rekordbeitragseinnahmen und einen Rekordüberschuss erzielt – und damit gibt es für die Mitarbeiter auch einen Rekordbonus von 2000 Euro“, sagte Sautter in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt. Die genauen Zahlen wird der Versicherungsvorstand am Donnerstag bei einer Bilanzpressekonferenz präsentieren.
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Allerdings merkt die HanseMerkur bereits die Auswirkungen der Lebensversicherungsreform. Nachdem die Garantieverzinsung zum Jahresbeginn 2015 von 1,75 auf 1,25 Prozent abgesenkt wurde, sei das Neugeschäft in der Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherung spürbar zurückgegangen, berichtet Sautter. Es habe im alten Jahr Vorzieheffekte gegeben, weil viele Versicherungsnehmer noch zu den günstigeren Konditionen abschließen wollten. Speziell das Geschäft mit Rentenversicherungen gegen Einmalbetrag laufe aber nach wie vor gut, weil Senioren zwischen 50 und 70 Jahren damit eine bessere Rendite erzielen könnten als mit Bankprodukten.
“Sicherheit ist vielen Kunden wichtiger als Rendite“
Im Interview nimmt Sautter auch dazu Stellung, warum die HanseMerkur ihre Überschussbeteiligung für Lebens- und Rentenversicherungen stärker reduziert hat als viele Wettbewerber – von 3,4 auf 3,05 Prozent. „Wir haben die Überschussbeteiligung ganz bewusst so deutlich gesenkt, denn Sicherheit ist vielen Kunden heute wichtiger als Rendite“, so der Vorstand. „Was die Niedrigzinsphase am Finanzmarkt angeht, so ist kurzfristig kein Ende absehbar.“
Man dürfe zudem nicht vergessen, dass die Zeit der Zinswende für die Versicherer ein Risiko darstellen könne, weil dann die Kurse der Zinspapiere im Kapitalanlagebestand fallen. „Selbst wenn die Anleiherenditen wieder steigen, werden wir die Überschussbeteiligung erst mit Verzögerung wieder anheben können.“
Dessen ungeachtet ist die HanseMerkur wohl weniger als Konkurrenten davon bedroht, Verpflichtungen aus Zeiten mit hohen Zinsversprechen bedienen zu müssen. Sautter erklärt: „Weil die Lebensversicherungssparte für uns in früheren Jahrzehnten noch keine große Rolle spielte, machen Verträge mit der höchsten Garantieverzinsung von 4,0 Prozent nur sechs Prozent unseres Bestands aus.“
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Stärker teamorientiert
Eberhard Sautter hat im Sommer 2014 die Nachfolge des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Fritz Horst Melsheimer angetreten. Dieser stand der HanseMerkur immerhin 12 Jahre vor. Gegenüber dem Hamburger Abendblatt kündigte er einen anderen Führungsstil an: „Ich bin in einem anderen Zeitgeist aufgewachsen. Der Jahrgang 1964 war der geburtenstärkste in Deutschland, ich war in einer Klasse mit 40 Schülern. Mein Führungsstil ist vielleicht etwas weniger hierarchisch, stärker teamorientiert“. Dies müsse nicht automatisch besser sein, kokettiert der neue Vorstand. Er schließe nicht aus, dass die nächste Generation in 20 Jahren über seine sagen werde: „Die waren zu locker“.