Versicherungsbote: Herr Bartsch, ist INVERS wirklich unabhängig oder gibt es Beteiligungen von Produktgebern?

Uwe Bartsch: INVERS ist seit 20 Jahren Marktgarant für wirkliche Unabhängigkeit. An der INVERS GmbH bestehen weder offene noch verdeckte Beteiligungen von Produktgebern oder von sonstigen Dritten. Es gibt also im Hintergrund auch keine verdeckten Treuhandverträge oder ähnliches.

Versicherungsbote: Man hört bei Maklern nicht selten den Begriff der INVERS-Gemeinschaft. Können Sie dazu etwas sagen?

Uwe Bartsch: Versicherungsmakler und freie Finanzanlagevermittler, die mit der INVERS GmbH kooperieren, aber auch wir selbst bezeichnen INVERS gern als Gemeinschaft. Dies erklärt sich dadurch, dass eine Gemeinschaft vom Geben und vom Nehmen lebt. Hinzu kommt, dass eine Gemeinschaft auch schützt. So schützt INVERS z.B. die Bestände der Mitglieder der INVERS Gemeinschaft mit besonderen Verträgen.

Versicherungsbote: Was meinen Sie mit besonderen Verträgen?

Uwe Bartsch: Wir unterzeichnen z.B. keine Courtagezusagen der Produktgeber. Stattdessen haben wir eine eigene Courtagevereinbarung, welche die Produktgeber gern zeichnen können, wenn diese mit INVERS zusammenarbeiten möchten. Die Besonderheiten dieser Courtagevereinbarung mit den Produktgebern geben wir dann an unsere Partner weiter, also an die mit der INVERS Gemeinschaft kooperierenden Versicherungsmakler und freien Finanzanlagevermittler.

Versicherungsbote: Herr Bartsch, können Sie ein paar Besonderheiten aus den Courtagevereinbarungen nennen?

Uwe Bartsch: Das sind z.B. verschiedene Vereinbarungen zur Bestandssicherheit, zur Haftung für Software der Produktanbieter, Vereinbarungen im Falle des Verkaufs eines Produktanbieters, Klauseln zum Dauerschuldverhältnis, Erbschaftsregeln und viele andere wichtige Dinge, die die Existenz unserer Partner schützen.

Versicherungsbote: INVERS bezeichnet sich auch in anderen Dingen als Vorreiter der Branche. Können Sie hier Beispiele nennen?

Uwe Bartsch: Bereits seit 2004 haben wir darauf hingewiesen, dass der Bereich kapitalisierender Lebensversicherungen nicht so bleiben wird. Heute haben wir das LVRG mit seinen Auswirkungen. Versicherungsmakler, die unserem Rat gefolgt sind, haben in den letzten Jahren gute Sach- und Investmentbestände aufgebaut. Diese Versicherungsmakler und Finanzanlagevermittler haben deutlich weniger Schwierigkeiten mit neuen Situationen – wie z.B. dem LVRG - zurecht zu kommen.

Darüber hinaus haben wir Maklern und Finanzanlagevermittlern stets vom Grauen Kapitalmarkt abgeraten. Wer hier unserem Rat gefolgt ist, der hatte und hat keine Sorgen wegen Vermittlung von Produkten der S&K, Infinus oder anderen dubiosen Anbietern. Das ist bekanntlich nicht bei allen Pools so.

Seit 2012 versuchen wir zu erläutern, dass Versicherungsmakler ohne Erlaubnis gem. § 34f GewO in den Bereichen Altersvorsorge, Sparen und Geldanlage zukünftig keinerlei Chance mehr haben werden. Makler die uns hier gefolgt sind verfügen nun über entsprechende Sachkunde und müssen keine Sorge haben, dass fortan ein zweiter Vermittler bzw. die Hausbank des Kunden mit im Boot sitzt oder gar ihre Bestandscourtagen aus diesem Bereich in Zukunft - also bei weiteren Gesetzesänderungen - verlieren.

Versicherungsbote: Können Sie Maklern helfen die noch keinen 34 f haben?

Uwe Bartsch: Natürlich ist das Ablegen der Sachkundeprüfung gemäß § 34f GewO noch immer möglich und den Maklern dringend zu empfehlen, die unserem Rat noch nicht gefolgt sind. Unsere Partner haben stets die E-Learning Software Ihres Verlages zur Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung gem. §34f GewO genutzt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Unsere Investmentabteilung unterstützt die Makler ebenfalls bei Fragen.

Versicherungsbote: INVERS bietet seinen Partnern eine kostenlose Software mit dem Namen IMA an. Was ist das für ein Programm?

Uwe Bartsch: IMA bedeutet Inveda Makler Assistent. Diese Software wurde gemeinsam von INVERS, der Inveda.net GmbH und verschiedenen Fachanwaltskanzleien entwickelt. Der Anfang war zugegeben holprig, mittlerweile ist die Software ziemlich einmalig, da sowohl Makler wie auch Finanzanlagevermittler die Software nutzen können. Der IMA wird auch ständig weiterentwickelt, nicht zuletzt durch gute Ideen aus der Maklerschaft.

Die Erstanalyse beim Kunden inkl. Erteilung eines grundsätzlichen Rates innerhalb kürzester Zeit nimmt dem Makler z.B. die Angst vor Haftung. Produktvergleiche inklusive Dokumentation stellen sicher, dass gesetzliche Anforderungen erfüllt werden. Elektronischer Antragsversand, teilweise sogar Dunkelverarbeitung sichern einen schnellen Bearbeitungsweg. Besonders stolz sind wir auf den ebenfalls im IMA integrierten Investmentbereich, denn diese Lösung dürfte die derzeit beste am Markt sein.

Die Erstellung von Erstinformation, Maklervollmacht und Maklervertrag aus der Kundenakte heraus sowie viele kleine weitere Helfer-Tools komplettieren das Angebot des IMA.

Versicherungsbote: Im Vorabgespräch haben Sie eine Besonderheit hinsichtlich des IMA angesprochen, welche die Vermögenschadenhaftpflicht betrifft. Worum geht es da genau?

Uwe Bartsch: Wir bieten unseren Partnern in Zusammenarbeit mit der assist vssr GmbH und der AXA eine besondere Vermögensschadenhaftpflicht an. Diese regelt z.B. auch, dass sich der VSH Versicherer im Schadenfall nicht darauf berufen wird, dass die Dokumentation falsch oder unvollständig ist, wenn die Dokumentation mit dem IMA erfolgte. Das ist ein riesiger Vorteil für Partner der INVERS-Gemeinschaft, denn diese müssen nun keine Sorge mehr haben, dass der VSH Versicherer aus vorgenannten Gründen im Schadenfall die Leistung ablehnt. Uns ist nicht bekannt, dass dieser wichtige, den Bestand des Maklers ebenfalls schützende, Vorteil derzeit noch anderswo zu haben ist.

Versicherungsbote: Bestandsübertragungen sind derzeit ein großes Thema. Bieten Sie auch hier einen Service an?

Uwe Bartsch: Natürlich, denn wir schulen unsere Partner seit vielen Jahren dahingehend, dass es unbedingt notwendig ist, dass Versicherungsmakler und Finanzanlagevermittler ihre Mandanten stets vollständig betreuen. Nicht jeder Vertrag eines Kunden ist nur deshalb schlecht, weil er ursprünglich von einem anderen Vermittler vermittelt wurde. Oft kann der Mandant den Vertrag wegen nun mehr existierenden gesundheitlichen Problemen oder wegen Vorschäden gar nicht oder nur unter sehr schweren Bedingungen bzw. unter der Gefahr der Bedingungsverschlechterung wechseln.

Dafür haben wir schon vor Jahren eigens eine Bestandsübertragungsabteilung im Hause der INVERS eingerichtet, die von unseren Partner sehr gern genutzt wird. Unsere Partner schätzen insbesondere den dort gebotenen Service und die hohe Erfolgsquote bei courtagepflichtigen Bestandsübertragungen sehr.

Versicherungsbote: Makler haben meist Anbindungen an Gesellschaften direkt und oft auch an mehrere Pools gleichzeitig. Das zeigen zumindest entsprechende Umfragen. Wie sehen Sie hier die Entwicklung?

Uwe Bartsch: Versicherungsmakler und freie Finanzanlagevermittler sind zuerst einmal selbständige Kaufleute und werden abwägen, was bzw. wer ihnen die meisten Vorteile in ihrer täglichen Arbeit bietet. Es ist unseres Erachtens immer von Vorteil für den Makler, eine Gemeinschaft wie INVERS zu nutzen. Die Vorteile liegen z.B. in der Bestandssicherheit durch die besonderen Verträge der INVERS-Gemeinschaft mit den Produktgebern und der kostenfreien Software IMA. Hinzu kommt die rechtliche Unterstützung durch die mit uns kooperierende große Anwaltskanzlei für Versicherungsrecht sowie Bank- und Kapitalmarktrecht.

Die kommenden Jahre werden zeigen, welche Marktteilnehmer vorausschauend die richtigen Entscheidungen getroffen haben, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Einige werden den Markt sicher verlassen müssen, egal ob Produktanbieter, Pool oder Genossenschaft. Daher sollte jeder Versicherungsmakler und jeder freie Finanzanlagevermittler stets kritisch hinterfragen, mit wem er eine Vereinbarung eingeht oder bestehen lässt, beziehungsweise wo er seine Bestände lagert oder wohin er diese überträgt. Schließlich geht es um nicht weniger als seine eigene Existenz. Aber das sind vielleicht Themen für ein späteres Interview.

Auch das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer starken Gemeinschaft ist sicher nicht ganz unwichtig – gerade in diesen aufregenden und schwierigen Zeiten. Schon George Moore sagte: „Der Mensch bereist die Welt auf der Suche nach dem, was ihm fehlt. Und er kehrt nach Hause zurück, um es zu finden.“ Dem schließe ich mich gern an und lade Versicherungsmakler und freie Finanzanlagevermittler gern im Namen der ganzen INVERS-Gemeinschaft ein hier bei uns ein wirkliches zu Hause zu finden.