Die Schweizer Zurich Versicherung, immerhin die Nummer 5 auf dem europäischen Versicherungsmarkt, zeigt sich in einer Pressemeldung überraschend selbstkritisch. Um vier Prozent ist der Gewinn in den ersten drei Monaten 2015 zurückgegangen, so dass der Reingewinn 1,2 Milliarden Dollar betrug. „Dies ist ein befriedigendes Ergebnis, wobei dies zum Teil auch der geringen Belastung durch Katastrophenschäden zu verdanken ist“, so Chief Financial Officer George Quinn. „Bereinigt um Wechselkursbewegungen liegt die operative Rentabilität unserer Gruppe ungefähr auf dem Niveau der Vorjahresperiode. Es gibt einige Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen.“

Anzeige

Vor allem in der Schadenversicherung hat die Zurich Verbesserungsbedarf. Der Schaden-Kosten-Satz verschlechterte sich von 95,9 Prozent auf 96,7 Prozent. Der Betriebsgewinn im Schadenversicherungsgeschäft fiel um 174 Millionen auf nun 706 Millionen US-Dollar. Bruttoprämien und Policengebühren gingen in USD um 5 Prozent auf USD 10,1 Milliarden zurück, verzeichneten jedoch in Lokalwährung einen Anstieg von 5 Prozent. Dies spiegelt die Stärke des US-Dollars wieder.

Operative Verbesserungen angestrebt

Laut Handelsblatt will Finanzchef Quinn nun an der Rentabilität des Versicherers feilen, speziell in der Schadenversicherung. „Es bleibt noch viel zu tun um unser ROE zu verbessern“, erklärte Quinn am Donnerstag. Die Zurich strebt gemessen am Betriebsgewinn eine Eigenkapitalverzinsung (ROE) von zwölf bis 14 Prozent an. Im ersten Quartal seien es 12,9 Prozent gewesen, aber unter Ausschluss von Sonderposten lag die Quellzahl unterhalb der angestrebten Zielspanne.

Anzeige

Effizienzsteigerung ist also das Gebot der Stunde. Weitere Zukäufe, um das Wachstum anzukurbeln, seien hingegen nicht geplant. „Einstweilen konzentrieren wir uns auf operative Verbesserungen“, so Quinn. Geschmälert wird das Konzernergebnis auch durch den starken Dollar, der bei Zurich Konzernwährung ist. Weil der Dollar mächtig zulegte, wurden Einnahmen in Euro und anderen Währungen zum Teil aufgefressen. Die Anlagerendite zeigte sich hingegen stabil.