Der Versicherungsvertrieb hat ein Nachwuchsproblem: Mehr als jeder dritte Vermittler wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren in den Ruhestand gehen. Doch auf die Frage, ob sich der Beruf als Makler oder Ausschließlichkeitsvertreter für Nachwuchskräfte auch finanziell lohnt, lässt sich keine eindeutige Antwort geben. „In der Regel schon“, könnte man antworten, oder: „je nachdem“.

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Breite Streuung der Gewinne

Dies legt zumindest die Studie „Provisionen und Courtagen – Was die Versicherer ihren Vermittlern zahlen“ nahe, von der heute Matthias Beenken, einer der Mitautoren, auf versicherungsmagazin.de berichtet. Die Umfrage unter knapp 1.000 Teilnehmern zeigt nämlich eine hohe Streuung der Gewinne.

Zwar sind die durchschnittlichen Umsätze gegenüber früheren Erhebungen leicht angestiegen, so dass der durchschnittliche Ausschließlichkeitsvertreter laut Stichprobe knapp 191.000 Euro, der durchschnittliche Makler knapp 287.000 Euro an Provisionen und Courtagen erlöst. Aber schaut man sich an, was an Gewinn übrig bleibt, gibt es gerade bei Maklern einige mit eher kleinen Erträgen: Mehr als die Hälfte der Maklerbüros (51 Prozent) erlöst weniger als 50.000 Euro im Jahr!

  • Weniger als 25.000 Euro Gewinn im Jahr erzielen 12,0 Prozent der Ausschließlichkeitsvertreter und 22,9 Prozent der Makler
  • Einen Gewinn von 25.000 Euro bis 49.999 Euro erzielen 27,2 Prozent der Ausschließlichkeit und 28,2 Prozent der Makler
  • Einen Gewinn von 50.000 Euro bis 99.999 Euro erzielen 37,6 Prozent der Vertreter und 25,1 Prozent der Makler
  • Einen Gewinn von 100.000 bis 149.999 Euro erzielen 15,1 Prozent der Vermittler und 11,5 Prozent der Makler.

Bei den Spitzenverdienern sind Makler in der Mehrzahl

Natürlich gibt es auch Spitzenverdiener unter den Vermittlern. Hier haben sogar Makler die Nase vorn:

  • Einen Gewinn von mindestens 150.000 Euro, aber weniger als 200.000 Euro erzielen 4,2 Prozent der Vertreter und 4,8 Prozent der Makler.
  • Mit mehr als 200.000 Euro Gewinn gehen 3,9 Prozent der Vertreter sowie 7,5 Prozent der Makler nach Hause.

Als Gewinn war in der Studie neben der steuerlichen Definition des Gewinns aus Gewerbebetrieben auch alternativ der kalkulatorische Unternehmerlohn plus Betriebsergebnis definiert, berichtet Beenken.

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Der durchschnittliche Gewinn der Ausschließlichkeitsvertreter liegt bei knapp 74.000 Euro, der Gewinn der Makler bei rund 70.000 Euro. Für die Studie wurden rund 750 Vertreter und 235 Makler befragt. Und auch das Nachwuchsproblem wurde noch einmal mit der Studie bestätigt: demnach haben Vertreter ein Durchschnittsalter von 48 Jahren, Makler eines von 49 Jahren. Nachwuchskräfte dringend gesucht!

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