Rechtsschutzversicherung: Deutliche Beitragsanpassungen erwartet
Die Rechtsschutzversicherung könnte bei einzelnen Versicherern aktuell wenig Ertrag erwirtschaften. So hat das Kostenrechtsmodernisierungsgesetz die Anbieter belastet, Beitragsanpassungen sind zu erwarten. Die stabile Absatzlage in der Schaden- und Unfallversicherung ist in der Lage, diese Defizite ausgleichen. Das zeigt der Marktausblick 2015 zur Schaden-/Unfallversicherung der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH.
In der Rechtsschutzversicherung gerät die Branche zunehmend unter Ergebnisdruck. So ist die Schaden-Kostenquote zuletzt deutlich in den negativen Bereich geraten.
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Kostenrechtsmodernisierungsgesetz belastet Rechtsschutzversicherung
Als Wesentliche Ursache für die negative Combined Ratio gilt das 2013 verabschiedete Kostenrechtsmodernisierungsgesetz. „Die Versicherer können die mit der Neuregelung der Rechtsanwaltsgebühren deutlich steigenden Schadenaufwendungen nicht unmittelbar, sondern erst nach Feststellung durch den Treuhänder an den Kunden weitergeben“, erläutert Rico Matthäus, Fachkoordinator Schaden- /Unfallversicherung der ASSEKURATA Assekuranz Rating- Agentur GmbH und Autor der Untersuchung.
Vor diesem Hintergrund sind sowohl für das Geschäftsjahr 2015 als auch die Folgejahre deutliche Beitragsanpassungen zu erwarten. Trotzdem dürfte auch 2015 der Schadenaufwand weiter ansteigen oder zumindest auf dem derzeit hohen Niveau bleiben. „Aus diesem Grund rechnen wir mittelfristig nicht damit, dass die Rechtsschutzversicherung aus der Verlustzone kommt“, betont Rico Matthäus.
Stabile Entwicklung in Schaden-/Unfallversicherung
Aufgrund der Bestandsgrößen in der Rechtsschutzversicherung sollten die Belastungen nicht durchschlagende Wirkung auf den Gesamtertrag entfalten. Denn in der Schaden- und Unfallversicherung können die Anbieter in diesem nennenswerte Gewinne ausweisen. Auch die verbundene Wohngebäudeversicherung wird positive Geschäftsergebnisse aufweisen - vorausgesetzt Elementarschäden bleiben aus. Denn die Gesellschaften profitierten 2014 zudem vor allem davon, dass im Vergleich zu 2013 kaum flächendeckende Elementarschadenereignisse auftraten. Auch wurde die durch Konsolidierung durch spürbare Beitragsanpassungen vorangetrieben. Weitere Prämiensteigerungen sind jedoch nicht ausgeschlossen, da aktuelle noch einige Versicherer nicht besonders hohe Erträge in dieser Sparte erwirtschaften können.
Die insgesamt stabile Entwicklung der Schaden-/Unfallversicherung ist aus Sicht von Assekurata für viele Gesellschaften, insbesondere aufgrund der angespannten und unsicheren Rahmenbedingungen in der Lebens- und Krankenversicherung von enormer Bedeutung.
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Im Vergleich mit den Personenversicherungssparten generiert die Schaden-/Unfallversicherung langfristig sichere und in vielen Fällen auskömmliche Erträge. „Vor diesem Hintergrund dürften in vielen Konzernen oder Versicherungsgruppen inzwischen Überlegungen an Relevanz gewinnen, die Personenversicherer unter Hinzunahme von Mitteln aus den Schaden-/ Unfallversicherungsgesellschaften zu stützen“, ist Rico Matthäus überzeugt.