Jeder dritte Lebensversicherer zahlt für Kapitallebensversicherungen (KLV) am Ende des Vertrages mehr Geld an seine Kunden; umgekehrt kommen aus Rentenverträgen dieser Anbieter unterm Strich weniger Euro heraus. Über diese Erkenntnisse des Map-Report (Nr. 875) berichtet dessen Mutterhaus, das „Versicherungsjournal“, an diesem Dienstag. Verglichen wurden Verträge mit 12 Jahren Laufzeit am Beispiel eines damals 51-jährigen Mannes, der jetzt mit 63 die Früchte seiner Zahlbeiträge (1.200 Euro pro Jahr) genießen will.

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Rente gewinnt knapp: 50 Euro mehr zum Ablauf

Im Marktdurchschnitt, gemeint sind laut Map-Report 30 geprüfte Versicherer, hat die Privatrente auf der Ziellinie nach 12 Jahren die Nase leicht vorn: 50 Euro mehr Kapitalabfindung als bei der KLV. Am fiktiven Zahltag 1. Januar 2015 erhielt der Musterkunde im Schnitt 17.454 Euro, entsprechend 2,92 Prozent Rendite, berichtet das Versicherungsjournal weiter aus dem Map-Report.

Höhere Auszahlung trotz höherer Kosten

In 10 von 30 Fällen rentiert die KLV laut Map-Report besser. Dies erscheint verwunderlich, weil bei der Leibrente im Todesfall nur die Beiträge erstattet werden, während die KLV bei Tod des Versicherten sozusagen die gesamte Plansumme aller Beiträge an die Hinterbliebenen zahlt: die Versicherungssumme (im Beispielfall 100 Prozent der vertraglichen Erlebensfallleistung).

KLV gewinnt bei Interrisk, Neue Leben und Sparkassenversicherung

Die Interrisk Leben zahlt bei Ablauf aus der KLV 1.500 Euro mehr als bei der Privatrente. Bei der Neuen Leben und der Sparkassenversicherung schlägt der KLV-Vorteil für den Kunden mit jeweils rund 600 Euro zu Buche. Die Interrisk, so berichtet es das „Versicherungsjournal“ im weiteren, „nennt als Grund die höheren Risikoüberschüsse“ bei ihrer KLV. Plus 400 Euro KLV-Vorteil seien es bei der Provinzial Leben: „Die Ertragssituation in der Rentenversicherung lasse keine höhere Gewinnbeteiligung als in der KLV zu“, wird der Hannoveraner Versicherer in dem Bericht zitiert.

Rente gewinnt bei Condor, Axa und Öffentliche Braunschweig

Ein Plus von 1.100 Euro machen Rente-Sparer bei Condor Leben. Axa liefert immerhin noch gut 560 Euro mehr ab. Und auch von der Öffentlichen Leben Braunschweig werden „immerhin noch fast 470 Euro“ Vorteil bei der Leibrente berichtet. Über alle untersuchten Versicherer gesehen errechnete der Map-Report im Schnitt 48 Euro Vorteil zugunsten der Rente; oder 0,04 Prozent Mehrrendite.

Bei längeren Dauern gewinnt die Privatrente

Ferner habe der Map-Report auch Verträge mit 20 Jahren Dauer geprüft. Hier seien (statt 10) nur noch 4 von 30 KLV-Verträgen rentabler als die vergleichbare Leibrente. Dies zugrundegelegt zeigt sich ein Rendite-Trend: Je länger der Vertrag läuft, desto besser ist er für den Kunden in Form der Leibrente.

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Das mathematische Wunder bleibt aus

Das Problem des Renditevergleichs des Map-Report ist die eingerechnete Rentengarantie von 10 Jahren. Kunden, die auf eine lebenslange Rente hin sparen, brauchen keine Kapitalabfindung. Renditesparer brauchen keine Rentengarantie – auch nicht zu bezahlen. Und ohne diese Kosten steigt die Rentabilität der Rente weiter. Das ist kein mathematisches Wunder.