Social Trading - Für Laien eine gefährliche Wette
Social Trading: Der Finanzanalyst Antonio Sommese sprach unlängst eine Warnung aus, sein Geld, so man auf Rendite aus sei, nicht online bei sogenannten Social Trading Plattformen unterzubringen. Denn „Social-Trading-Plattformen sind wie Online-Spielbanken."
Anders als die "klassischen" Anlageberater, die einen zwar auch dann und wann linken, aber dann immerhin auf hohem Niveau, hätten die Finanzjongleure in Social Trading Plattformen im Internet meist überhaupt keine solide Ausbildung. Es handle sich um Studenten, Freizeit-Börsianer oder Hobby-Devisenhändler, so Sommese. Allen Privatleuten, die ihr Geld auf Internetplattformen anlegen, möchte Sommese ans Herz legen: „Wer sein Geld bei Hobby-Investmentberatern im Internet anlegt oder auch nur deren Anlageempfehlungen folgt, könnte genauso gut in die nächst gelegene Spielbank gehen". Dort treffe man in der Regel wenigstens interessante Leute.
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Verluste: bei eToro in 84% der Fälle ohne Gewinne gespielt
Das unwissenschaftliche Wetten auf steigende oder fallende Kurse bringt nur in wenigen Fällen überhaupt einen Gewinn ein. Sommese führt hier eine Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ins Feld, der nach in den Jahren zwischen 2010 und 2012 magere sechzehn Prozent aller über eToro abgewickelten Handelsaufträge einen Gewinn abgeworfen hätten. „84 Prozent der Privatanleger haben mithin Verluste eingefahren. Das ist im Grunde nichts Besonderes: Zocken führt meistens zu Verlusten".
Doch scheint es Sommese, als müsse er das Ganze noch einmal konziser formulieren, denn nach seiner Beobachtung würden sich mehr und mehr Privatanleger entgegen logischer Weitsicht in ihrem Anlageverhalten von derartigen Plattformen beeinflussen lassen. Besonders erschreckt hat Sommese die Feststellung, dass einige Anleger in ihrem eigenen Depot die Handelsaufträge der selbst ernannten Investment-Banker nachvollzögen. So unterstreicht Sommese also einmal mehr den Fakt: „Wer bei seinen eigenen Geldanlagen diesen vermeintlichen Finanz-Gurus auf eToro, Wikifolio oder Ayondo folgt, läuft Gefahr, am Ende einen Totalverlust zu erleiden", klärt Antonio Sommese auf.
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Sommese: Ok zum Nervenkitzel - aber nur nach vorheriger Recherche
Wer es dennoch nicht lassen kann, sein Geld in derartig riskanten Kanälen hin und her zu schieben, dem rät Sommese dringend, sich kritisch und gründlich über die Leute zu informieren, deren Anlageempfehlungen man folge. „Wer den Nervenkitzel liebt und eine Abwechslung zur Spielbank sucht, mag bei den öffentlichen Hobby-Zockern richtig aufgehoben sein. Wer sein Geld seriös, sicher und nachhaltig gewinnbringend anlegen will, sollte besser die Finger von den Social-Trading-Plattformen lassen". Denn die Stars der Social-Trading-Plattformen seien nur ein bunter Haufen aus IT-Unternehmern, Werbeberatern, Internetspezialisten und Studenten, die davon träumten, nebenbei ein Vermögen zu machen.