Allianz gegen Fitness-Tarife in der Krankenversicherung
Die Allianz spricht sich gegen Versicherungstarife aus, die beim Nachweis von regelmäßigem Sport Rabatte gewähren. Birgit König, Chefin der Allianz Krankenversicherung, bewertet die dazu notwendige Datenerhebung als unverhältnismäßig.
"Zahle danach, wie du lebst" - Telemonitoring und Telematik sind ein Trend der Versicherungsbranche. Als erstes großes Unternehmen in Europa führte die Generali-Gruppe Rabatte in der Lebens- und Krankenversicherung ein für jene ein, die einen gesunden Lebenswandel nachweisen können. Verifiziert wird das Verhalten durch die elektronische Kontrolle von Fitness, Gesundheit und Ernährung. Auch die Axa-Versicherung führte entsprechende Tarife in Frankreich ein.
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Allianz: Fitness-Tarife sind falscher Ansatz
Doch das günstigere Tarifangebot und der Nachweis von regelmäßigem Sport via Fitness-App stehen in keinem Verhältnis, meint König: „So verlockend das für manchen klingen mag, so falsch ist der Ansatz“, erklärte sie in einem Beitrag der Wirtschaftswoche.
Maximal 2,5 Prozent der Gesundheitsausgaben lassen sich auf mangelnde Bewegung zurückführen. „Wenn wir optimistisch annehmen, dass dieser Wert durch Fitness-Apps um zehn Prozent gesenkt werden kann – kann das ein Grund sein, um Daten von Kunden zu erheben? Wohl kaum“, so König.
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Auch, so argumentiert die Vorstandsvorsitzende der Allianz Kranken, kalkuliere man die Tarife zum Schutz der Versicherten risikogerecht. Demnach würde ein Läufer-Tarif eine andere Versicherungsprämie als ein Radfahrer-Tarif aufweisen. Solch kleinteilige Kollektive passen jedoch nicht in die private Krankenversicherung.