Schafft den Euro ab - auf zu einer neuen Geldordnung
Die zähen Verhandlungen um die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott zeigen immer mehr, dass die alten Konzepte nicht funktionieren. Neue Schulden helfen nur einer Volkswirtschaft, die auch die Chance hat, entsprechend zu wachsen, ein vollständiger Erlass der Schulden Griechenlands könnte dagegen das Aus der Europäischen Union bedeuten.
Der Euro sollte als neue Währung den Frieden in Europa sichern und die Handelsflüsse zwischen den Mitgliedern der EU vereinfachen. Der Streit um Griechenland scheint momentan eher Europa zu entzweien, als zusammenbringen. Für Staaten mit geringer Wirtschaftsleistung wird es immer schwerer sich Geld an den Finanzmärkten zu leihen, Deutschland wird das Geld zur Zeit dagegen hinterhergeworfen. Ein Zustand, der die Länder in der Eurozone nicht eint sondern spaltet. Die immensen Unterschiede bei den Zinsen für die Geldbeschaffung stehen nicht im Verhältnis zur Wirtschaftskraft der jeweiligen Länder, sie werden von Spekulanten getrieben und beschleunigen das Auseinanderdriften anstatt zu heilen.
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Die Mittel der Europäischen Zentralbank sind begrenzt, sehr begrenzt, auch wenn ihr oberster Chef, Mario Draghi das Gegenteil behauptet. Er kann nur mit viel Geld versuchen den Trend zu stoppen, er kann den Leitzinz senken. Der Leitzins ist aber mittlerweile bei Null, die Unterschiede haben sich verschärft. Er hat viel Geld ausgegeben, es ist ohne Wirkung verpufft.
Da wäre es doch an der Zeit, das gesamte System in Frage zu stellen. Unsere Geldordnung ist überholt und wir wissen heute mehr, viel mehr, als die Gründer dieser Geldordnung. Dabei liegt die Lösung auf der Hand, Ende mit der Inflation, Ende mit dem Leitzins, Ende mit wilden Spekulationen. Auch Ende des Kapitalismus? Nein, den können wir behalten, wir sollten nur eins ändern, die Geldordnung muss so sein, dass alle vom Wertzuwachs profitieren. Dafür bedarf es keiner Enteignung, keines Volkseigentums und auch keiner Planwirtschaft. Allein das Geld muss neu definiert werden. Steigt die Wirtschaftskraft, dann steigt die Kaufkraft, sinkt sie, sinkt auch die Kaufkraft. Diese Regel muss für alle gleich gelten.
Wir binden das Geld an einen Aktienindex. Wir bilden aus europäischen Top-Aktien einen Index. Um gerecht zu bleiben, fliessen die Kapitalausschüttungen in den Aktienindex mit ein. Zu diesem Index gibt es einen Fonds und die Anteile diese Fonds kosten immer gleich. Der Wert des Geldes wird über den Fonds definiert. Ein Euro ist dann immer genauso viel wert, wie ein Anteil an diesem Fonds.
Was für den Fonds gilt, gilt auch zukünftig für unsere Löhne. Diese bleiben fest, denn die Kaufkraft steigt automatisch mit einer steigenden Produktivität. Keine Inflation, keine Zinsen, endlich Frieden auf dem Geldmarkt. Es gibt nur eine kleine Menschengruppe der das nicht gefallen wird: den Spekulanten und Banken wie Goldman Sachs. Wohlmöglich gefällt das auch den Anbietern von Rentenversicherungen und Lebensversicherungen nicht, denn ohne Zins reduzieren diese sich auf das reine Risikogeschäft mit dem Tod. Aber wäre es nicht wert, trotzdem über diesen Weg nachzudenken ?
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Die Ideen einer neuen Geldordnung sind keines Wegs neu. Die Idee des Aktiengeldes hatte der bekannte Ökonom und einstiger Herausgeber der Wirtschaftswoche Wolfram Engels und ausgegraben hat ihn Gerald Braunberger in seinem Artikel vom 8.Juli 2015, nachzulesen unter: http://blogs.faz.net/fazit/2015/07/08/eine-radikale-geldreform-das-aktiengeld-6038/.