Altersvorsorge: Deutsche schätzen ihre Lebenserwartung zu niedrig ein
Altersvorsorge: Die Bundesbürger werden immer älter – auch dank des medizinischen Fortschritts. Dennoch glauben viele Deutsche nicht daran, dass sie das 90. Lebensjahr erreichen und liegen damit, rein statisisch gesehen, falsch. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) stellt die drei mutmaßlich größten Irrtümer zum Thema Altersvorsorge vor.
Irrtum Nummer 1: Viele Deutsche glauben nicht daran, dass sie 90 Jahre alt werden
Sicher: keiner kann genau vorhersagen, wie alt er wird. Aber viele Bundesbürger schätzen ihre Lebenserwartung zu niedrig ein. Immerhin vier von fünf Bundesbürgern rechnen im Durchschnitt nur mit 82 Lebensjahren. Mit dieser Einschätzung liegen sie meist deutlich daneben. Von den Frauen, die 1965 geboren wurden und aktuell 50 Jahre alt sind, werden ungefähr 48 Prozent das 90. Lebensjahr erreichen, so Prognosen des Statistischen Bundesamtes. Und weil die Lebenserwartung in der Regel steigt, liegt der Anteil bei den heute 30-jährigen bereits bei 56 Prozent. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer ist rund 4 Jahre niedriger – bei 85 Jahren. Aber auch hier ist mit einer zunehmenden Lebensdauer zu rechnen.
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Irrtum Nummer 2: Die Rente wird länger gebraucht, als viele annehmen
Ähnlich pessimistisch äußern sich deutsche Bundesbürger, wenn es um die Rentenbezugsdauer geht. So glaubt die Mehrheit, dass sie maximal 15 Jahre lang von ihrer Altersrente leben wird, und richten darauf ihre Altersvorsorge aus. Ein fataler Irrtum: Während Neurentner bei ihrem Renteneintritt 1960 knapp zehn Jahre Rente bezogen, lag die Bezugszeit 2014 laut Deutscher Rentenversicherung bereits bei 17,3 Jahren. Frauen können sich aktuell sogar über eine Rentendauer von 20,8 Jahren freuen.
Irrtum Nummer 3: Sinkende Lebenserwartung bei steigendem Alter? Weit gefehlt!
Die Bundesbürger sind der Überzeugung, dass mit jedem neuen Lebensjahr die eigene Lebenserwartung sinkt. Das Gegenteil ist der Fall: Der Grund liegt darin, dass bestimmte Gesundheits- und Unfallrisiken in jungen Jahren höher sind. Ein 1990 geborenes Kind hatte eine durchschnittliche Lebenserwartung von 83.7 Jahren. Im Alter von 15 Jahren ist die Lebenserwartung des Kindes bereits auf 84,6 Jahre gestiegen.