Unfallversicherung - Eltern unterschätzen Verbrennungen oder Verbrühungen
Unfallversicherung - 30.000 Kinder unter 15 Jahren werden aufgrund von Verbrennungen oder Verbrühungen jedes Jahr ärztlich behandelt. Bei 6.000 Kindern und Jugendlichen sind die Verletzungen so schwer, dass sie sogar stationär im Krankenhaus versorgt werden müssen. Nur einem geringen Teil der Eltern (17 Prozent) ist klar, dass Verbrennungen oder Verbrühungen bei Kindern lebensbedrohlich sein können. Das geht aus dem AXA Kindersicherheitsreport 2015 hervor.
Eltern für Gefahren durch Feuer und Rauch sensibilisieren
Nur 41 Prozent der befragten Eltern wissen, dass Kinder im Falle eines Brandes bereits nach drei Atemzügen ohnmächtig werden. 20 Prozent von ihnen wissen nicht, das man sich im Brandfall auf den Boden legen und vom Feuer wegrobben soll. Unglücke mit Rauch, Feuer und Flammen stellen die vierthäufigste Verletzung mit Todesfolge bei Kindern dar. "Bei den meisten Haus- und Wohnungsbränden ist nicht die Hitze durch das Feuer sondern die starke Rauchentwicklung lebensbedrohlich. Deshalb sollten in jedem Haushalt Rauchmelder installiert sein, die schon frühzeitig durch unüberhörbare Signale auf starke Rauchentwicklung hinweisen.", warnt Stefanie Märzheuser, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Anzeige
Verletzungen durch Verbrennungen und Verbrühungen besonders schmerzhaft
Für knapp 30 Prozent der Eltern stellen Verbrennungen und Verbrühungen eine wahrscheinliche Gefahr für ihr Kind dar. Deshalb handeln sie bei offensichtlichen und greifbaren Gefahrenquellen sehr vorsichtig. Vor allem bei Kerzen sind Eltern besonders sensibel. 82 Prozent geben an, Feuerzeuge und Streichhölzer konsequent an einem für Kinder nicht erreichbaren Ort aufzubewahren. 88 Prozent lassen ihr Kind im Vorschulalter nie mit brennenden Kerzen unbeaufsichtigt im Raum.
Nicht offensichtliche Gefahren machen Eltern dagegen unvorsichtiger
Ist eine Gefahr nicht offensichtlich erkennbar, werden Eltern spürbar nachlässiger. So wird der Grill während des Grillvorgangs von einem Großteil (88 Prozent) außerhalb von Wegen und für Kinder unzugänglich aufgestellt. Wird der Grill nicht mehr benötigt, ist aber eventuell noch erhitzt, achten nur noch gut die Hälfte (51 Prozent) darauf.
Schutzmaßnahmen in der Küche bei Klein- und Vorschulkindern zwingend notwendig
Kinder kochen gern gemeinsam mit den Eltern. Solange in der Küche altersgerechte Schutzvorrichtungen vorhanden sind, ist das sogar zu empfehlen. 70 Prozent der befragten Eltern gaben allerdings an, dass sich ihre Kinder schon mal unbeaufsichtigt in der Küche aufgehalten haben, darunter waren 43 Prozent Klein- und Vorschulkinder. Das Anbringen eines Herdschutzgitters oder das für Kinder unzugängliche Aufstellen des Wasserkochers ist nur für rund ein Viertel der Eltern (26 Prozent) selbstverständlich.
Heiße Flüssigkeiten besonders gefährlich
Mit heißen Flüssigkeiten oder Gegenständen geht nur knapp die Hälfte der Eltern verantwortungsbewusst um. 51Prozent unterschätzen die Gefahr, die durch eine Tasse mit heißer Flüssigkeit ausgeht. Diese Menge genügt bereits, um 30 Prozent der Hautoberfläche eines Säuglings zu schädigen.
Für viele Alleinerziehende offenbar ein Zeit- und Geldproblem
Für viele alleinerziehende Eltern ist das Thema Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern offenbar ein Zeit- oder Geldproblem. Nur 34 Prozent der Alleinerziehenden geben an, Streichhölzer und Feuerzeuge an einem für Kinder unerreichbaren Ort aufzubewahren. Bei der Installation eines Rauchmelders zögern Alleinerziehende ebenfalls. 66 Prozent Alleinerziehende haben Rauchmelder in der Wohnung installiert. Bei Eltern, die in einer Partnerschaft leben, sind es 80 Prozent.
Anzeige