In erster Linie hatte Infinus Orderschuldverschreibungen und Genussscheine vertrieben, daneben aber auch fünf Investmentfonds. In der Summe waren jene Portfolios einstmals über 100 Millionen Euro wert. Doch zwei der Fonds haben den Kollaps von Infinius nicht überlebt, wie FONDS professionell berichtet. Die mit dem neuem Namen „Parium“ versehenen, verbliebenen Produkte sind heute noch am Markt und verwalten inzwischen 27,3 Milionen Euro. Das sind die Übrigbleibsel im Anschluss an die Razzia Ende Oktober 2013, bei der die Staatsanwaltschaft Dresden das Finanzkonglomerat hochnahm.

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Infinius: drei seiner Fonds überlegen den Supergau

Grund für die Razzia war der Vorwurf an die Manager der Infinus-Gruppe, eines der größten Schneeballsysteme der BRD betrieben zu haben, bei dem etwa vierzigtausend Anleger ihr Geld in einer Gesamtsumme von über einer Milliarde Euro in Papiere von der Konzernmutter Future Business KG und anderen Emissionshäusern der Gruppe investiert hatten. Dabei war es jedoch mutmaßlich nicht mit rechten Dingen zugegangen und die Staatsanwaltschaft legte vor wenigen Wochen eine 757-seitige Anklageschrift vor. Die Hauptbeschuldigten müssen sich nun wegen gewerbsmäßigen Betrugs in besonders schwerem Fall sowie Kapitalanlagebetrug verantworten.

Investmentfonds spielte im Betrugssystem marginale Rolle

Die Investmentfonds der Infinus spielten in dem angeblichen Betrugssystem nur eine marginale Rolle, konzentrierte sich doch das Geschäft auf die Vermittlung von Ordnerschuldverschreibungen. Höchst wahrscheinlich hatten die Fonds das Ziel, die Bilanz ein wenig aufzuhübschen. Nun liquidierte der Insolvenzverwalter zahlreiche dieser Policen, die nunmehr blutleeren Fonds gingen so nach und nach ein.

Zu den verendeten Fonds zählt einerseits ein Rohstofffonds, der im Frühjahr 2014 aufgelöst wurde sowie dann im Sommer des Folgejahres der Nachhaltigkeitsfonds mit dem Namen Infinus Ecoconsort Fund. Die verbliebenen drei Fonds namens Parium Balanced, Parium Dynamic und Parium Realxed werden nun von ihrem neuen Verwalter Axxion betrieben, einer Fondsgesellschaft mit Sitz in Grevenmacher / Luxemburg.

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Axxion: neuer Verwalter, neue Namen, alte Produkte

Mit ihrem Schöpfer, also der ursprünglichen Unternehmensgruppe Infinius, haben diese Produkte nach Aussage von Axxion gar nichts mehr zu tun: "Aus den ehemaligen Infinus-Fonds sind zwischenzeitlich nahezu alle ursprünglich enthaltenen Kundengelder abgezogen worden", teilte Axxion gegenüber einer Anfrage von fondsprofessionell mit. Auch sonst gebe es keinerlei Bezug mehr zur Infinius Unternehmensgruppe. "Wir haben die Wirtschaftlichkeit der Fonds überprüft und konnten durch die Neustrukturierung inklusive Namenänderung wieder neues Volumen hinzugewinnen, so dass aus aktueller Sicht nichts gegen einen ein Fortbestand der Parium-Fonds spricht."

fondsprofessionell.de