Erst vor kurz einen halben Jahr hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bekanntgegeben, dass der Bund Deutscher Treuhandstiftungen e.V. (BWF-Stiftung) kein Einlagengeschäft mehr betreiben darfund abgewickelt wird. Grund war, dass man für den Erwerb von physischem Gold und den Verkauf keine Erlaubnis der Finanzaufsicht besaß, wie es in Deutschland eigentlich vorgeschrieben ist. Nun sind vier mutmaßliche Goldhändler in Steglitz-Zehlendorf, Teltow und Frechen bei Köln festgenommen wurden, wie die Polizei und Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch mitteilte.

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Anlagebetrug: Geld kassieren - Doch kein Gold kaufen

Die vier Goldhändler aus Berlin und Nordrhein-Westfalen sollen Millionen in die eigene Tasche gesteckt haben. Die drei Männer und eine Frau im Alter von 45 bis 67 Jahren sind am Mittwoch verhaftet worden. Wie die Staatsanwaltschaft berichtet, stehen sie unter Verdacht, rund 6.000 Anleger um einen zweistelligen Millionenbetrag gebracht zu haben. Die Beschuldigten sollen Geld für den Erwerb von Gold kassiert haben - ohne das Gold dann aber tatsächlich zu kaufen.

Es handelt sich bei Festgenommen um die führenden Köpfe der beteiligten Firmen BWF Stiftung, der BDT Bund Deutscher Treuhandstiftungen e.V. sowie die TMS. Ermittelt wird unter anderem wegen bandenmäßigen Betrugs, gewerbsmäßiger Urkundenfälschung sowie Verstoßes gegen das Kreditwesengesetz.

Nicht der erste Fall

Vor gut einen halben Jahr im Februar hatten die Behörden zum Schlag gegen die mutmaßliche Betrügerbande ausgeholt. 120 Polizisten sowie fünf Ermittler der BaFin durchsucht damals 19 Firmen, Geschäftsräume und Wohnungen.

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Dass die Goldgeschäfte der BWF-Stiftung unseriös sein könnten, davor hatte der Verbraucherschutz mehrfach gewarnt. Zu vollmundig klangen die Versprechen auf der unternehmenseigenen Webseite. Als „einziger Anbieter“ überhaupt garantiere die Stiftung den Rückkaufpreis für das bei ihr erworbene Gold, hieß es in der Selbstdarstellung.

Handelsblatt