Trotz instabilem Marktumfeld zeigen die meisten Versicherungsgesellschaften eine Tendenz nach oben, wenn es darum geht die Nettoverzinsung von Kapitalanlagen anzuschauen. Die höchste Nettoverzinsung im Jahr 2014 erzielte HanseMerkur mit 4,70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 6,7 Prozent, gefolgt von der Provinzial mit 4,60 Prozent und der Debeka mit 4,50 Prozent im Jahr 2014. Mit einem Wert von 2,60 Prozent erzielte die LKH den niedrigsten Wert, dafür aber die höchste RfB-Quote mit 78,60 Prozent. Diese Mittel können zur Milderung der Beitragsanpassung eingesetzt werden (siehe Tabelle unten).

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Trotz schwerem Marktumfeld gut Ergebnisse

Bis auf vier Unternehmen konnte, trotz des schweren Marktumfeldes, ein Rechnungszins von über 3,5 Prozent erzielt werden. Damit werden die Beiträge der Policen stabilisiert, die vor dem 21.12.2012 begonnen haben, berichtet das Fachportal KVpro.de und beruft sich auf Daten des PKV-Verbandes. Für Unisexkunden, also Policen, die einen Versicherungsbeginn seit dem 01.01.2013 tragen und die nicht mehr nach Geschlechtern differenziert werden dürfen, beträgt der garantierte Rechnungszins 2,75 Prozent. Es ist davon auszugehen, dass bei künftigen Beitragsanpassungen im Bisexbestand der Rechnungszins gesenkt werden muss.

Die Zinsergebnisse bei der PKV führen dazu, dass der Verbraucher einen geringeren Beitrag aufbringen muss, da die Zinsen im Ergebnis wie Beiträge zu verstehen sind. Bei gesetzlichen Krankenversicherungen gibt es diese Möglichkeit nicht. Das liegt an dem Mangel an Zinserträgen.

RfB-Quote 2014

Die RfB-Quote zeigt, in welchem Umfang ein Unternehmen zusätzliche Mittel für Beitragsentlastungen und Barausschüttungen zur Verfügung stehen. Sie beziehen sich auf die Beitragseinnahmen und ergeben die Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattungen. Die Beitragsentlastung beinhaltet Beitragsreduzierungen, Milderung von Beitragsanpassungen oder die Finanzierung von Mehrbeiträgen aufgrund von Leistungsverbesserungen.

©KVpro.de - PKV Kennzahlen 2014

Überzinsgutschrift

Von dem 3,5 Prozent für Bisex- und 2,75 Prozent für Unisexversicherte übersteigenden Teil der Zinsen, erhält der Verbraucher, gesetzlich garantiert, zusätzlich 90 Prozent des 3,5 Prozent bzw. 2,75 Prozent übersteigenden Teils der Zinsen als weitere Gutschrift. Im Fachjargon "Überzinsgutschrift" genannt.

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  • Beispiel Bisex: Die Debeka erwirtschaftete 2014 einen Zins von 4,50 abzgl. 3,50 Prozent des garantierten Rechnungszinses (Bisex). Dies ergibt einen Überzins von 1,00 Prozent. Davon 90 Prozent entsprechen 0,90 Prozent. Die Kunden im Kollektiv erhalten somit insgesamt 4,40 Prozent (3,5 plus 0,90) an Zinsgutschrift auf die im Tarif zurückgelegten Alterungsrückstellungen.
  • Beispiel Unisex: Für neu abgeschlossene Unisex-Policen ab dem 21.12.2012 gilt: Aufgrund der Absenkung des garantierten Rechnungszinses von 3,5 Prozent auf 2,75 Prozent beträgt der Überzins 1,75 Prozent, (4,50 Prozent minus 2,75 Prozent) hiervon 90%, ergibt einen Überzins von 1,575 Prozent. Die Höhe der Zinsgutschrift auf die Alterungsrückstellung beträgt somit 4,33 Prozent.

Entwicklung der Vollversicherten 2014

Schaut man sich die Entwicklung der Vollversicherten der einzelnen Gesellschaften an, ergibt sich ein differenzierteres Ergebnis: Hier hat den stärksten Zuwachs die Concordia mit 3,82 Prozent zu verzeichnen, im Vorjahr waren es gerade einmal 0,46 Prozent. Die R+V folgt mit 2,08 Prozent (Vorjahr 2,58 Prozent). Die HUK-Coburg zeigt mit 1,04 Prozent die geringste Steigung. Vollkommen abgeschlagen ist die Central: mit -5,60 Prozent verzeichnet sie den höchsten Rückgang.

KVpro.de