Die Deutschen sind Fleischesser - und haben deshalb ein schlechtes Gewissen
Fleischkonsum: Der Geist ist willig, doch das Fleisch macht schwach? Mehr als jeder Dritte Deutsche, die regelmäßig Fleisch essen, haben zumindest hin und wieder ein schlechtes Gewissen, wie eine aktuelle Studie zeigt. Nichtsdestotrotz ernähren sich nur drei Prozent vegetarisch, essen also kein Fleisch und Fisch. Und gerade einmal ein Prozent der Bundesbürger sind Veganer und verzichten komplett auf tierische Lebensmittel, also zum Beispiel Eier und Milchprodukte.
Das sind Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage zum Ernährungsverhalten, die im Auftrag des Direktversicherers Hannoversche im Juli 2015 unter 1.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren durchgeführt wurde. Des Weiteren sind zwei Prozent der Deutschen keine Veganer oder Vegetarier, sondern sogenannte „Pescetarier “- sie essen zwar kein Fleisch, dennoch kommt Fisch auf den Tisch.
Anzeige
Männer lieben ihr Fleisch am meisten
Obwohl immerhin 22 Prozent der Deutschen zumindest gelegentlich auf Fleisch verzichten, ist der Hang zum Fleischverzicht bei den Frauen stärker ausgeprägt als bei den Männern. Acht Prozent der Frauen essen kein Fleisch, bei den Männern sind es "magere" drei Prozent.
Vor allem bei Jüngeren zeichnet sich ein kleiner Trend ab, kein Fleisch zu essen. Immerhin zehn Prozent der 18-bis 39 Jährigen haben eine vegane, vegetarische oder pescetarische Ernährung. Fleisch steht nicht auf ihrem Speiseplan. Ganz anders die Älteren: Wenn man zur Generation 60 Plus schaut, zeigt sich, dass lediglich ein Prozent sich fleischlos ernähren. Den Jüngeren ist auch gesunde Ernährung wichtiger. Allerdings wollen sie nicht viel Geld ausgeben, denn mehr als jeder Zweite (54 Prozent) achtet meistens oder immer auf die Kosten.
Lieber Lokal als Bio
Frisch muss das Essen der Deutschen sein, das ist ihnen besonders wichtig. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) kauft nur frisches Obst und Gemüse, verzichtet zum Beispiel auf Tiefkühlprodukte. Außerdem kaufen weitere 40 Prozent Früchte und Gemüse zwar nicht ausschließlich, aber meistens frisch ein. 37 Prozent der Deutschen kaufen meistens ihr Fleisch frisch und jeder Vierte kauft nur frisches Fleisch ein. Lebensmittel aus der eigenen Region sind auch sehr beliebt. Fast jeder vierte Bundesbürger (37 Prozent) achtet beim Lebensmittelkauf meistens auf regionale Produkte aus ihrer Umgebung und 13 Prozent tun dies bei jedem Einkauf.
Regionalität und Frische sind damit wichtiger als Bio und Fair-Trade beim Lebensmitteleinkauf. Bei 22 Prozent der Befragten laden Bio-Produkte nie im Einkaufswagen und nur sechs Prozent kaufen ausschließlich Lebensmittel aus kontrolliert ökologischen Anbau. Nur 4 von 100 Bundesbürgern kaufen fair gehandelte Nahrungsmittel, 19 Prozent tun dies meistens. Allerdings beachten auch 19 Prozent Fair-Trade-Siegel beim Einkauf überhaupt nicht.
Übergewicht im Auge
Das Ernährungsverhalten der Deutschen spiegelt sich auch im Körperbewusstsein wider: Jeder dritte Deutsche kennt seinen aktuellen "Body-Mass-Index" (BMI). Weitere 42 Prozent haben ihren BMI schon einmal ausgerechnet, kennen aber ihren derzeitigen Wert nicht. Der BMI errechnet sich aus Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in Metern. Als normalgewichtig gelten laut WHO Menschen mit einem BMI zwischen 18,5 und 24,99.
Anzeige
Hintergrundinformation:
Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut Toluna im Juli 2015 im Auftrag der Hannoverschen Leben bundesweit 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren online befragt. Auf Anfrage stellt der Versicherer Infografiken mit den detaillierten Umfrageergebnissen zur Verfügung.