Lebensversicherung - Kapitalanlagenstatistik der BaFin zeigt Gewinner und Verlierer
Wie sich in der Rückschau auf das aktuelle Jahr zeigt, haben für die Lebensversicherer im zweiten Quartal vermehrt Investmentfonds als Investitionsanlage an Attraktivität gewonnen. Wie die Zahlen der Statistik der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) belegen, sind die Kapitalanlagen aller Erstversicherungsunternehmen um 2,9 Prozent gewachsen auf nunmehr 1,391 Billionen Euro. Die Statistik offenbart darüber hinaus weitere Veränderungen, neue Tendenzen und "ewige Verlierer".
Von den insgesamt 1,391 Billionen Euro entfallen 60,8 Prozent auf die Lebensversicherer im engeren Sinne, wie die Statistik zeigt (Stand: Ende Juni), damit hat die Lebensversicherung ein wenig an Bedeutung eingebüßt. Denn die unlängst veröffentlichte Kapitalanlagenstatistik der Bafin offenbart, dass auf die unverändert sechsundachtzig Lebensversicherer mit zusammengenommen 843,7 Milliarden Euro 60,6 Prozent aller Kapitalanlagen entfallen sind. Im Vorjahr lagen die Zahlen noch bei 822,73 Milliarden Euro und 60,8 Prozent der Kapitalanlagen. Bei dem kleinen Bedeutungsverlust, den die Lebensversicherer einstecken mussten, handelt es sich allerdings nur um 0,3 Prozentpunkte. Unter Einbeziehung der 136 Pension- und 29 Sterbekassen erzielte dieser Bereich 987,7 Milliarden Euro, also einen Anteil von 71,0 Prozent. Zum Vergleich zum Vorjahr: die 143 Pensionskassen und 37 Sterbekassen kamen damals mit 963,7 Milliarden Euro auf 71,3 Prozent. Demgegeüber konnten Kranken- sowie Schaden-/Unfallversicherer ihren Anteil an den Kapitalanlagen leichtgradig erhöhen auf 17,3 (17,2) Prozent beziehungsweise 11,7 (11,5) Prozent.
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Trend: Anlage in Investmentfonds
Was sich aus den Zahlen außerdem ablesen lässt, ist, dass sich der Trend zur Anlage in Investmentfonds im ersten Halbjahr des laufenden Jahres ungebrochen fortsetzte, so dass die Lebensversicherer ihre Anteile an diesem Sondervermögen um 6,1 Prozent auf insgesamt 277,1 Milliarden Euro ausweiteten. Im Ergebnis haben die Lebensversicherer größere Prozente ihres Bestandes in Fonds investiert: Waren es im Vorjahr noch 31,8 Prozent, sind es 2015 bereits 32,8 Prozent gewesen.
Dabei genießen inländische Sondervermögen in Form der Spezialfonds nach wie vor besonderes Interesse, sie legen in Rentenanlagen und Schuldtiteln an, wie das Versicherungsjournal schreibt. Wer hingegen gar keine oder eine sehr marginale Rolle spielt, sind Fonds, welche in Aktien/Beteiligungen oder in Immobilien, also offene Fonds, investieren. Sie bilden bescheidene 3,8 respektive 1,2 Prozent aller Anlagen. Doch es gibt einen Posten, dessen Anteil noch geringer ist. Geschlossene Immobilienfonds haben mit einem Anteil von 0,1 Prozent praktisch überhaupt keine Bedeutung.
Börsennotierte Schuldverschreibungen vergrößern ihre Anteile
Gewinner sind börsennotierte Schuldverschreibungen, die ein beachtliches Plus erzielt haben, nämlich 6,4 Prozent, womit sie nun bei 116,7 Milliarden Euro liegen. Zwei Drittel dieser Anlagen sind übrigens Emittenten aus Euro-Ländern (ohne Deutschland und internationale Organisationen). Etwa fünfzig Prozent der Anlagen sind Anleihen der öffentlichen Hand, während zwanzig Prozent von Unternehmen kommen.
An zweiter Stelle der Beliebtheit steht die Anlageform „Pfandbriefe und andere Schuldverschreibungen“. Mit 139,3 Milliarden Euro zur Mitte des aktuellen Jahres war jedoch ein ganz leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr mit damals 141 Milliarden Euro festzustellen. Mit nun 16,5 Prozent am Anlagebestand (Vorjahr: 17,2 Prozent) steht diese Anlageform aber immer noch gut da. Die börsennotierte Schuldverschreibung legte demgegenüber sogar zu - von 13,4 auf aktuell 13,8 Prozent.
Einbußen bei Anlage in Kreditinstituten
Einbußen zeigten sich im Bereich der Anlage bei Kreditinstituten. Hier verringerte sich der Bestand sowohl absolut als auch relativ und stellte in der Kapitalanlage statt wie im Vorjahr 10,8 nur noch 10,0 Prozent dar. Insbesondere nahm der Anteil an Schuldscheindarlehen ab, während Namenschuld-Verschreibungen etwas weniger stark betroffen waren.
Die Immobilienquote allerdings kann von solchen Werten nur träumen, sie schafft es nicht weg von dem niedrigen Wert der 2,4 Prozent, auch wenn einige Gesellschaften ihr Kapital nun vermehrt in Immobilien anlegen. Dabei werden etwas über 65 Prozent der Immobilien gewerblich genutzt, der Anteil der Eigennutzung ergibt deshalb keine nennenswerte Größe.
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Auch im Bereich der Aktien zeichneten sich keine erwähnensswerten Neuerungen ab, sie spielen immer noch keine besondere Rolle. Bei den notierten Aktien sind 0,3 Prozent den Lebensversicherern zuzurechnen, im Vorjahr waren es 0,2. Immerhin, 0,6 Prozent ihres Kapitals legten die Sterbekassen in notierten Aktien an, die Krankenversicherer 0,1 Prozent und die Schaden-und Unfallversicherer 0,4 Prozent. Nicht notierte Aktien und Geschäftsanteile erreichen 2,3 Prozent der Anteile der Lebensversicherer.
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