Karriere in der Versicherungsbranche für Akademiker uninteressant
Versicherungsunternehmen sind scheinbar unattraktiv beim akademischen Nachwuchs. Es scheint ein massives Imageproblem zu geben, denn nur ein Prozent der Studenten kann sich vorstellen, in dieser Branche nach dem Studienabschluss zu arbeiten. Dies bedeutet Platz 23 und damit nur den vorletzten Platz von 24 ausgewerteten Berufsbranchen. Das ist das Ergebnis einer Befragung unter 20.000 Studenten im Rahmen der Studienreihe Fachkraft von Studitemps.de und dem Department of Labour Economics der Maastricht University.
Für Studenten ist die Versicherungsbranche ein vergleichsweise unattraktiver Arbeitgeber, wie das Ranking zeigt. Es besteht ein Riesenabstand zu Branchenprimus Medien- und Verlagswesen (17,1 Prozent) und die Versicherungswirtschaft schneidet lediglich eine Nuance besser ab als das Schlusslicht Telekommunikationsbereich (0,7 Prozent). Doch wie kommt dieses für das renommierte Versicherungswesen beunruhigende Stimmungsbild zustande? Warum das geringe studentische Interesse an der Branche?
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Ursache für geringe Attraktivität
Anfängliche Arbeitslosigkeit ist eine mögliche Ursache für diese geringe Attraktivität in der Versicherungsbranche, eine Furcht, die bei jeden Dritten (31 Prozent) Studenten vorhanden ist. Auch die antizipierte Jobzufriedenheit oder das Vorhandensein von vorberuflicher Arbeitserfahrung durch Studentenjobs bewegen sich im Vergleich zu anderen Branchen nur im Mittelfeld. Die Aussagen überraschen, da doch die Übernahme- und Verdienstchancen in der Versicherungsbranche als vergleichsweise gut gelten - schon aufgrund des Nachwuchsmangels. Hat die Versicherungswirtschaft ein Kommunikationsproblem?
Studitemps-Gründer und -Geschäftsführer Andreas Wels: „Für die Versicherungsbranche kann sich ein ernsthaftes Nachwuchsproblem ergeben - jedenfalls den akademischen Personalmarkt betreffend. Einerseits, weil sich aktuell nur sehr wenige Studenten für die Branche zu interessieren scheinen. Andererseits, weil auch grundsätzlich interessierte Absolventen in spe tendenziell mittelmäßige Rahmenbedingungen erwarten. Klarer könnte der Handlungsauftrag von studentischer Seite demnach kaum lauten: Entwicklungspotenzial zeigt sich vor allem in der frühzeitigen Bindung von Fachkräftenachwuchs - durch mehr Studentenjobs mit Anschlussperspektive und einen stärkeren Fokus auf den Bachelor-Bereich.“
Am liebsten zur Allianz
Den vorliegenden Daten zufolge zieht es fast ein Drittel aller Studierenden mit Berufsziel „Versicherung“ zur Allianz mit Sitz in München (31,0 %). Auf Platz zwei folgt mit großem Abstand der französische AXA-Konzern (8,7 %), gefolgt vom ADAC (7,8 %). Die Ränge vier und fünf gehen mit 7,6 Prozent bzw. 6,0 Prozent an die HUK Coburg und das Schweizer Versicherungsunternehmen Zurich. Weitere Platzierungen können der nachfolgenden Darstellung entnommen werden.
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