Versicherer sollen leichter in Infrastruktur-Projekte investieren können
Europäische Versicherer sollen bald bei Projekten im Bereich Infrastruktur leichter einsteigen können. So wolle die EU-Versicherungsaufsicht EIOPA die Eigenkapital-Anforderungen deutlich senken, um Versicherer für Infrastrukturprojekte zu begeistern. Bisher müssen derartige Projekte mit bis zu 59 Prozent Eigenkapital unterlegt werden. Die EIOPA möchte diesen Wert um rund 30 Prozent senken. Des Weiteren sollen hochwertige Infrastrukturprojekte eine separate Anlageklasse erhalten
Angesichts der aktuell niedrigen Zinsen suchen Versicherer nach alternativen Geldanlagen, die eine verlässliche Rendite abwerfen. So hatte sich zuletzt unter anderem die Allianz an mehreren Investments versucht. Als Teil eines Konsortium wurde das neue Abwassersystem in London erworben. Über 550 Millionen Euro sollen in das geplante Abwassersystem investiert werden. Auch auf den Londoner City Airport wurde ein Auge geworfen.
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EIOPA will Eigenkapital-Anforderungen senken
Nun möchte auch die EU-Versicherungsaufsicht EIOPA bei der Suche nach langfristigen Anlagen, die aber mehr Rendite abwerfen als Staatsanleihen, nicht mehr im Weg stehen und schlägt eine Senkung der Eigenkapital-Anforderungen für diese Investments von ca. 30 Prozent vor. Bisher lagen diese bei 59 Prozent. Das sei für viele Versicherer abschreckend gewesen. Die Assekuranzen sind vor allem auf
Separate Anlageklasse für Infrastruktur-Projekte
Überdies schlug die EU-Kommission vor, dass hochwertige Infrastrukturprojekte eine separate Anlageklasse erhalten sollen. Am 1. Januar 2016 soll diese unter den neuen Kapitalregeln Solvency II in Kraft treten. Voraussetzung dafür sei ein stabiles Risikomanagement. Das berichtet die Wirtschaftswoche.
Das Umdenken soll vor allem den zwei großen Projekte der EU-Kommission in die Hände spielen. Bis 2019 soll eine Kapitalmarktunion geschaffen werden. Ziel ist es, die Finanzierung von Infrastruktur-Projekten in ganz Europa zu erleichtern. Zum anderen will die Kommission bis 2017 Investitionen von insgesamt 315 Milliarden Euro auslösen. Hilfe soll dabei ein Garantiefond von 21 Milliarden Euro leisten.
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