Statistiken zeigen, dass Unfälle, an denen ältere Menschen beteiligt waren, zu einem signifikant hohem Anteil von diesen verursacht worden. Für diese Erkenntnis müssen Senioren teuer zahlen, vorausgesetzt, sie bekommen überhaupt eine Versicherung angeboten.

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Zu alt für eine Kfz-Versicherung?

Laut Versicherungsjournal.de wurde bei einem Test bei nafiauto.de einem 80-Jährigen überhaupt kein Angebot mehr angezeigt. Das Höchstalter der Kfz-Versicherung der Barmenia lag zum Beispiel bei 69 Jahren, dies bestätigte die Barmenia selbst. Gleiches gelte für die Versicherung vom ADAC. Der „Eco“ Tarif sei nun für Senioren tabu.

Bei der Mannheimer Versicherung AG muss man bei einer Direktion anfragen, wenn man 70 Jahre alt ist. Vor allem günstige Tarife gelten für Senioren nicht: „EuropaGo“ der Europa Versicherungen AG, die „Prokundo-Tarife“ der Volkswohl Bund Versicherungen können auf Vergleichsportalen z.B. nicht mehr abgeschlossen werden.

Prämienzuschläge für Senioren

Eine Tabelle des Versicherungsjournals zeigt, dass es für ältere Autofahrer oft deutlich teurer wird. Der Tarif „Motor-Plus mit Kasko-Service“ beim Versicherer HDI beispielsweise kostet für einen 60-Jährigen 279,- Euro. Wer 80 Jahre alt ist, muss für den selben Tarif 607,- Euro berappen. Das entspricht einem Alterszuschlag von 117,7 Prozent. Auch bei der Aaachen-Münchener und der R+V24 beträgt der Zuschlag einiger Tarife über 100 Prozent. Insgesamt zahlen 80-Jährige bei dem Vergleich von fünf Tarifen verschiedener Versicherungen zwischen 183,- Euro und 328,- Euro mehr als 60-Jährige.

Unfallverursacher: Senioren ab 70?

Laut Statistiken sei die Schuld an Unfällen höher, je älter die beteiligten Autofahrer sind. Die anfallenden Kosten tragen die Versicherer, die diese wieder auf ihre älteren Kunden "abwälzen" müssen. Oder sie bieten gleich gar keine Police mehr an.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) argumentiert, dass die Statistiken eben zeigen würden, dass jüngere und ältere Fahrer überdurchschnittlich häufiger Leistungen der Versicherungen in Anspruch nehmen. Bei dieser Auswertung wären alle anderen Tarifmerkmale gleich gewesen.

Laut Studien steige das Unfallrisiko ab dem 70. Lebensjahr deutlich an: 64 Prozent derer, die an einem Unfall beteiligt waren, mussten die Schuld auf ihr Konto nehmen. Fünf Jahre später, ab 75 Jahren, steigt diese Quote schon um ganze 11 Prozent. Insgesamt blieben die Senioren aber im Vergleich zum Bevölkerungsanteil als Unfallverursacher noch recht gering. Doch der ACE Autoclub Europa e.V. sieht eine starke Steigungstendenz im Motorisierungsgrad der Senioren in den kommenden Jahren.

Gesundheitsscheck für Ältere

Sollen ältere Menschen ab einem gewissen Alter regelmäßige Gesundheitskontrollen machen müssen, um ihren Führerschein zu behalten? Diese Forderung wird immer öfter laut. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sagt dazu deutlich: "Die Einführung regelmäßiger und genereller Gesundheits-Untersuchungen oder Sehtests für alle Kraftfahrer ist nicht beabsichtigt.“

Für diejenigen, die befürchten müssen ihren Führerschein abzugeben, eine erfreuliche Botschaft. Dabei sieht das nicht in allen EU-Ländern so aus. Die meisten Länder haben ab einem gewissen Alter regelmäßige Gesundheitskontrollen veranlasst. Ausnahmen bilden neben Deutschland die Staaten Österreich, Belgien, Bugarien, Frankreich und Polen.

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Doch auch mit den höheren Prämien müssen die Senioren leben. Da die Häufigkeit der Unfälle im Alter statistisch nachgewiesen sei, wäre eine Prämiensteigerung der Versicherungen kein Verstoß gegen das Diskriminierungsgesetz. Somit müssen leidenschaftliche Autofahrer ihre Mobilität teuer bezahlen.

versicherungsjournal.de