Versicherung - Risk-Manager müssen wie Visionäre denken
Versicherung - Acht von zehn Risk-Managern sind davon überzeugt, dass sie heute wie Visionäre denken müssen. Grund dafür seien die drastischen Veränderungen im äußeren Umfeld und die daraus resultierende veränderte Rolle der Risk-Manager. Diese neuen Funktionen liegen insbesondere in den Bereichen strategische Entscheidungen (78 Prozent), digitale Technologien und soziale Medien (76 Prozent) sowie der Auswahl von Lieferanten und Geschäftspartnern (73 Prozent). Ebenso kamen verstärkter Einfluss in der Unternehmensführung (74%) und Innovation (74%) hinzu.
Sieben von zehn (71 Prozent) Risk-Managern schätzen heute ihre Einflussmöglichkeiten höher ein als noch vor drei Jahren. Das geht aus einer aktuellen Studie der ACE European Group hervor. Gefragt nach den vermuteten Gründen für den gewonnen Einfluss gab ein Drittel aller Risk Manager (35 Prozent) an, ausschlaggebend seien der zunehmende Einfluss technologischer Veränderungen, gefolgt von Konjunkturschwankungen (29 Prozent) und der wachsenden Komplexität der Geschäftswelt (27 Prozent).
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Mehrwert des Risko-Managements
In der Gruppe der Deutschen Studienteilnehmer wog der Aspekt der Komplexität besonders schwer und lag hier gar bei 35 Prozent. Zugute kommt dem Einfluss der Risk-Manager auf Platz 2 ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass Risk Management einen Mehrwert bringt (27 Prozent) sowie eine erhöhte Risikobereitschaft des Managements (27 Prozent).
Weitere Faktoren für den gesteigerten Einfluss bilden, laut Aussagen der befragten deutschen Risk Manager, der rasante Wandel in der Geschäftswelt und einer enormen Bandbreite an neuen wie auch bekannten Risiken (je 24 Prozent). Acht von zehn (79 Prozent, für Deutschland 78 Prozent) Managern legten daher die Überzeugung offen, dass sie heute wie Visionäre denken müssten.
Weitere 81 Prozent (74 Prozent in Deutschland) waren der Ansicht, dass ihr Wirkungsfeld im Risk Management durch den künftigen Einsatz von Big Data und Analysen weitere Veränderungen durchlaufen werde. 47 Prozent der Studienteilnehmer hielten es für unabdingbar, in ihrer Branche unbedingt die Bereitschaft für Innovation einzubringen, wohingegen in Deutschland nur 30 Prozent diese Ansicht vertraten.
Vielfalt aufkommender Risiken
Nicht überraschend kam in der Umfrage auch die Sorge zum Ausdruck, den Anforderungen der sich verändernden Funktion von Risk Managern möglicherweise nicht gerecht werden zu können. So äußerten 78 Prozent (in Deutschland 74 Prozent) der Befragten ihren Eindruck, es werde immer schwieriger, mit der Vielfalt an neu aufkommenden Risiken Schritt zu halten. Dabei war nur noch jeder Fünfte überzeugt, der Herausforderungen auch Herr werden zu können.
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Auch multinationale Risiken nährten die Sorge: 77 Prozent (in Deutschland 70 Prozent) der Umfrageteilnehmer bewerten es als problematisch, das erforderliche zentralisierte Risk Management mit dem ebenfalls benötigtem lokalen Know-how in Einklang zu bringen. Auf die Frage, wie man dieser neuen Anforderungen entgegen treten könnte, favorisierten die Teilnehmer übereinstimmend ein Konzept: in allen Ländern müsse in die Zertifizierung und Professionalität investiert werden (32 Prozent). Darüber hinaus sei die Rekrutierung von Risikoexperten auf Unternehmensebene (32 Prozent) und eine Jobrotation von Risk-Managern erforderlich, so dass man insgesamt mehr Erfahrung sammeln könne (32 Prozent).