Ärzte fordern Stopp der elektronischen Gesundheitskarte
Gesundheitskarte - Die Freie Ärzteschaft e.V. (FÄ) fordert den Stopp der elektronischen Gesundheitskarte. Schließlich solle das Projekt nun auch noch mit steigenden Kassenbeiträgen finanziert werden. "Die Versicherten bezahlen für eine Karte, die teuer und nutzlos ist sowie den Datenschutz quasi abschafft", sagte FÄ-Vorsitzender Wieland Dietrich.
Im Rahmen der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte wurde in den Arztpraxen zwangsweise neue Kartenlesegeräte eingeführt. Im kommenden Jahr müsste nun ein Großteil der eGK-Lesegeräte in Arztpraxen und Ambulanzen ausgetauscht werden, weil die Geräte den Sicherheitsanforderungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nicht Stand hielten. "Das kostet mindestens 100 Millionen Euro", berichtet Dietrich unter Berufung auf Medienberichte.
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Elektronischen Gesundheitskarte verursacht 500 Millionen Euro zusätzliche Kosten
2016 sollen sämtliche Praxen, Versorgungszentren und Klinikambulanzen mit sogenannten Konnektoren ausgestattet werden, um sie an ein zentrales Datennetz anzuschließen, die Telematik-Infrastruktur. Hier entstünde ein Kostenpunkt von mehr als 100 Millionen Euro, weiß Dietrich. Dabei seien weitere Kosten vor allem bei den Ärzten für Beschaffung und Umstellung auf neue Lesegeräte und Karten noch nicht mitgerechnet.
Überdies müssten bis 2017 alle elektronischen Gesundheitskarten wieder ausgetauscht werden. Denn auch diese würden den Sicherheitsanforderungen nicht mehr entsprechen. Dadurch würden zusätzliche Kosten von mehr als 300 Millionen Euro entstehen.
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Der FÄ-Chef fasst zusammen: "500 Millionen Euro ohne Nutzen, aber mit erheblichen Datenschutzrisiken für die Bürger - das hält die Freie Ärzteschaft für nicht vertretbar. Wir fordern den Schutz der Patientendaten. Wir sind für moderne Technik, aber nur datensparsam und dezentral."