Niedrigzins und Digitalisierung: Erwartungen der Versicherungsbranche für die Zukunft
Niedringszins und Digitalisierung sind wohl aktuell die größten Herausforderungen für die Versicherungsbranche. Wie gehen Versicherer mit den Anforderungen der Zukunft um und was erwarten sie von ihr? Im Rahmen der neunten Jahrestagung des Handelsblatts zum Thema Assekuranz im September diesen Jahres unternahm Pioneer Investments eine Befragung, um Erwartungen in der Versicherungsbranche mit Blick auf die kommende Dekade offenzulegen.
Teilgenommen und mit ihren Antworten zu einem deutlichen Bild beigetragen haben 120 Branchenmitarbeiter aus den höheren Entscheidungsebenen. Von den Teilnehmern gaben achtundsechzig Prozent an, dass sie davon ausgingen, dass sich der Niedrigzins dauerhaft in den ökonomischen Strukturen einnisten würde. Wo sahen die Befragten weitere Herausforderungen? Dazu gab Pioneer Investments in seiner aktuellen Pressemitteilung Auskunft.
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Vitalität auf den Aktienmärkten, Marktregulierung, Digitalisierung
Zum einen stellte für vierzehn Prozent der Befragten eine hohe Vitalität an den Aktien- und Bondmärkten eine kleine Beunruhigung dar, zum anderen trugen dazu auch Entwicklungen wie die Digitalisierung und die zunehmende Regulierung des Finanzsektors bei. Zehn Prozent fanden den Umgang mit der Digitalisierung herausfordernd, acht Prozent die strengeren Regulierungen in der Finanzbranche.
Dabei haben sich die Veränderungen und die Zinslage offenbar positiv auf die Kooperation mit den Versicherern ausgewirkt. „Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Versicherungsbranche haben den Dialog mit den Versicherern in den vergangenen Monaten nochmals verstärkt“, so sagte Nils Hemmer in der Funktion als Head of Wholesale and Third Party Distribution bei Pioneer Investments und ergänzte: „Innovative Fondsprodukte, die den geänderten Bedingungen bei der Kapitalanlage Rechnung tragen und in enger Zusammenarbeit mit den Versicherern entwickelt werden, stehen dabei im Fokus.“
Engere Zusammenarbeit mit Fondsgesellschaften
In der Konsequenz betrachten es etwa fünfundzwanzig Prozent der Befragten als opportun, bei der Konzeption von Versicherungsprodukten noch enger mit Fondsgesellschaften zusammenzuarbeiten. Auch hielt man die Zulieferung von innovativen Fondsprodukten für erfolgversprechend. Dabei sei es aber sehr wichtig, im Auge zu behalten, dass die Zunahme der Komplexität bei neuen Produkten weder die Berater noch die Kunden überfordern dürfe. So zeigten sich 25 Prozent überzeugt, der Schlüssel zum Erfolg beim Kunden liege in der Einfachheit der Produkte sowie in der Transparenz.
Befragt zu ihrer Haltung gegenüber der Rolle des Neugeschäfts in der Zukunft, gaben dreiundsechzig Prozent an, ein besonderes Thema stelle hier die Endfälligkeit der Garantie mit der Chance auf höhere Überschussbeteiligung dar. Dabei stellten flexible Garantien für 28 Prozent und alternative, weiche Garantien, welche einen Kapitalerhalt anstreben, für neun Prozent der Befragten weitere zentrale Themenschwerpunkte der Zukunft dar. Was im Neugeschäft für keinen der Berater mehr von Bedeutung sein wird, ist die jährliche Garantieverzinsung.
Persönlicher Kontakt steht weit vor Online-Beratung
Als eine der Herausforderungen für die Branche wurde eingangs die Digitalisierung genannt. Nur vierzehn Prozent werten digitale Informationsmöglichkeiten neben günstigeren Prämien gegenüber dem personalen Vertrieb als Gebot der Stunde in Zeiten zunehmender Digitalisierung.
Doch obgleich sich alle einig sind, dass digitale Angebote immer bedeutsamer geworden sind und es weiterhin werden, sind doch fünfundneunzig Prozent aller Teilnehmer mehr als überzeugt davon, dass allein die Beratungsqualität im persönlichen Beratungsgespräch über den Erfolg beim Erwerb des Vertrauens beim Kunden entscheidet.
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Will man also den Verkauf von Versicherungsprodukten effektiv unterstützen, muss sichergestellt sein, dass die Side-Facts digitaler Abwicklung und Kommunikation reibungslos ablaufen, das gab die Hälfte aller Teilnehmer zu Protokoll. Der Rest entscheidet sich im persönlichen Kontakt.