GDV initiiert Pilotprojekt Maklerkommunikation 4.0.
Versicherer, Makler, Kunden: viele Schnittstellen, aufwendige Kommunikation. Mit einem Pilotprojekt will der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft die Prozesse und Kommunikationsstrukturen zwischen den Teilnehmern nun vereinfachen. Der Informationsfluss soll sich fortan durch die Charakteristika Effizienz, Schnelligkeit und Sicherheit auszeichnen. An den Start geht das Projekt mit den vereinheitlichten technischen Standards voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres.
Worin nun sah der GDV seine Motivation für die Realisierung eines solchen Projekts für Makler und Versicherungen? Wie der GDV auf seiner Internetseite darlegte, sei es das Ziel des Maklerprojektes 4.0, eine standardisierte, elektronische Kommunikation zwischen Maklern und Versicherern zu ermöglichen.
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Ziel des GDV Projekts: Mehr Zeit für den Kunden
Dabei lege man Wert darauf, dass in Zukunft die Makler alle Kunden- und Vertragsdaten schnell und bequem in ihrem Maklerverwaltungsprogramm auffinden könnten. Damit bezwecke man, dass der Datenaustausch, beispielsweise bei der Vertragsverwaltung oder in der Schadenbearbeitung, fortan einfacher und sicherer ablaufen könne. Durch diese Zeitersparnis täte man einen Dienst am Kunden, denn die gewonnene Zeit bei der Vertragsverwaltung könne man nun vermehrt ihm, dem Kunden, widmen. Dies sei ein eindeutiger Vorteil und ein Argument für die Motivation des Projekts.
Was also sind nun die technischen Grundlagen zur Verwirklichung des einfachen Informationsflusses? Makler und Versicherer müssen üblicherweise, beispielsweise nach dem sich beim Kunden ein Verkehrsunfall ereignet hat, zunächst einmal alle relevanten und damit zumeist sehr sensiblen Daten des Kunden miteinander austauschen.
Datenfluss und Sicherheit
Wie wird gewährleistet, dass diese nun fließenden Daten sicher sind? Der GDV schreibt, Versicherungskunden, Makler und Unternehmen könnten auf Datensicherheit vertrauen, denn dem System läge einerseits eine sicherheitszertifizierte IT-Infrastrukur und andererseits einheitliche Kommunikationsstandards zugrunde. Jene sichere IT-Infrastruktut stelle nunmehr das Herzstück der Kommunikation zwischen Maklern und Versicherungsunternehmen dar.
Diesem zentralen Element seines Projekts gab der Versicherungsverband GDV den Namen „Trusted German Insurance Cloud” (TGIC). Mit dieser Cloud also werden Versicherungsvermittler, so der Plan des GDV, in Zukunft in der Lage sein, sicher und geschützt mit Versicherungsunternehmen Daten auszutauschen. Alles, was sie dafür an Hardware brauchen, sei ein Computer mit Internet-Anschluss. Dabei müsse man keinerlei Abstriche an der Sicherheit vornehmen, denn die TGIC wurde vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert – als erste Cloud-Lösung in Deutschland überhaupt. Mit diesem Siegel erfülle sie also die höchsten Sicherheitsstandards. Nichtsdestotrotz sei der Einwurf erlaubt, dass Daten auf Endgeräten mit Internetzugang stets einem gewissen Risiko ausgesetzt sind.
Standards für alle Kommunikationsteilnehmer
Und welche Standards müssen die Kommunikationsteilnehmer erfüllen, um aus dem Informationsfluss nachher in der Praxis reibungslos schöpfen zu können? Versicherer, Vermittler und Dienstleister gestalteten hierfür allgemeingültige elektronische Prozessabläufe zur Übertragung von fachlichen Daten und Dokumenten zwischen Maklern und Versicherern, so dass die ausgetauschten Datensätze auf Basis allgemein akzeptierter Normen des Brancheninstitutes für Prozessoptimierung (BiPRO) standardisiert vorliegen werden.
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Um sich zu authentifizieren wird sich der Makler zunächst registrieren müssen. Durch den zentralen Authentifizierungs-Service, das Insurance Trust Center (ITC), wird die Überprüfung der Registrierung des Nutzers vorgenommen. Wenn dieser nun bei einem Versicherer Daten abfragen möchte, überprüft die ITC die Registrierung des Nutzers und authentifiziert ihn nachher, so dieser in der Registrierung auffindbar ist. Dieses Prozedere hat zusätzliche Sicherheitsschranken, neben einem Passwort erhält der Nutzer eine Transaktionsnummer, die er per SMS auf das Handy erhält, also so ähnlich wie beim Online-Banking.