Finanzdienstleister MLP AG mit Gewinnwarnung
Versicherungsvertrieb - Aufgrund von Sondereffekten, schwächelndem Geschäft im Altersvorsorgebereich und signifikant unter Planung liegenden Zuflüssen aus Performance Fees im Vermögensmanagement wird für das Jahr 2015 beim Finanzdienstleister MLP AG ein Konzernergebnis im Minusbereich erwartet. Rund 3 Millionen Euro erwarteter Verlust werden in einer Gewinnwarnung mitgeteilt.
War's das?
So titelt das Manager-Magazin in Sachen MLP AG bereits vor Jahren (2002), befürchtet einen Rausschmiss der MLP-Aktie aus dem DAX und berichtete weiter "Seit Jahresbeginn haben sich acht Milliarden Euro Börsenwert in Luft aufgelöst." Die Befürchtung trat dann auch ein, die MLP Aktie wird derzeit im SDAX geführt. Der SDAX umfasst die 50 Unternehmen klassischer Branchen, die den im MDAX gelisteten Werten hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz nachfolgen. Der Index spiegelt folglich die Wertentwicklung der so genannten Small Caps, der Kleinwerte, wieder.
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Die Verlust-Gründe
In einer aktuellen Ad hoc Mitteilung der MLP AG vom 26.10.2015 heißt es, dass volatile Kapitalmärkte und ein steuerlicher Sonderaufwand das Ergebnis im dritten Quartal belasten. Herbert Frommes Versicherungsmonitor geht in seinem kostenfreien Header-Text zu einem entsprechenden Artikel (kostenpflichtig) darauf ein, dass auch schwächelndes Geschäft im Altersvorsorgebereich für die Gewinnwarnung verantwortlich wäre und das MLP schon 2013 und 2014 seine Gewinnprognosen nicht erreicht habe.
Die MLP Ad hoc Mitteilung im Weiteren
Die Geschäftsentwicklung der MLP AG wurde im dritten Quartal maßgeblich von den starken Volatilitäten an den Kapitalmärkten geprägt. Dadurch lagen die Zuflüsse durch Performance Fees im Vermögensmanagement signifikant unter den Planungen. Allein dieser Effekt führte im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres zu einer Reduzierung des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -2,4 Mio. Euro. Außerdem ist die Altersvorsorge aufgrund der anhaltenden Diskussionen um Lebensversicherer und ihre Produkte weiterhin von einer spürbaren Zurückhaltung geprägt. Insgesamt erwartet MLP im dritten Quartal ein um die Akquisition von DOMCURA bereinigtes Proforma-EBIT von 0,2 Mio. Euro (Q3 2014: 4,9 Mio. Euro).
Außerdem wird MLP im dritten Quartal eine einmalige Sonderbelastung des Finanzergebnisses von -2,0 Mio. Euro und eine Steuernachzahlung von -1,1 Mio. Euro verbuchen. Hintergrund ist ein zusätzlicher Steueraufwand, der maßgeblich aus den bereits bis 2007 eingestellten Auslandsaktivitäten von MLP stammt. Aufgrund dieser Sondereffekte wird ein Konzernergebnis von -2,9 Mio. Euro erwartet (Q3 2014: 3,4 Mio. Euro).
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Nach neun Monaten liegt das Proforma-EBIT (vor Akquisitionen) bei 8,3 Mio. Euro (9M 2014: 9,4 Mio. Euro). Zum Jahresende rechnet MLP mit einer deutlichen Beschleunigung in der Geschäftsentwicklung. Angesichts der genannten Effekte, eines starken vierten Quartals im Vorjahr und weiterhin sehr schwieriger Märkte in der Altersversorge wird die bisher angestrebte leichte Steigerung des EBITs gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich nicht erreicht.