PKV - Rekord-Vorsorge für weniger Privatversicherte
PKV - Die Zahl der vollversicherten Personen in der privaten Krankenversicherung schrumpfte im vergangenen Jahr um mehr als 55.000 Personen. Für die verbleibenden Kunden stieg die Alterungsrückstellung aller Versicherer erstmals auf einen Betrag von mehr als 200 Milliarden Euro. Zusatzpolicen zur Finanzierung von Krankheitskosten legen im Bestand der Versicherer zu; geförderte Pflegeversicherungen schreiben ein Plus von 50 Prozent.
Im Jahr 2014 zählte der Verband der Krankenversicherer 8,83 Millionen Personen, die in der Vollversicherung versorgt sind. Das entspricht nach Köpfen einem Rückgang der Versicherten um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine Ursache für die Kundenverluste bei den Privatversicherern ist aus Sicht ihres Verbands auch die gestiegene Krankenversicherungsgrenze. Weswegen „zigtausende vorher privatversicherte Selbstständige“ in die gesetzliche wechseln mussten, „ob sie das nun wollten oder nicht“, schreibt der Verband der privaten Krankenversicherer.
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PKV: Zusatzpolicen steigen, Pflege-Bahr plus 50 Prozent
Dafür steigerten die Privaten bei den Zusatzpolicen ihre Umsätze. Inzwischen seien mehr als 33 Millionen Menschen mit Krankenvoll- oder Zusatzversicherungen versorgt. Bei den Zusatzpolicen entspreche das einem Plus von 1,9 Prozent. Konjunktur haben den Zahlen des Verbands nach Verträge zur Pflegezusatzversicherung. So sei die Zahl der vom Staat mit 60 Euro Beitragszuschuss pro Jahr geförderten Zusatzpolicen (Pflege-Bahr) um gut die Hälfte des Vorjahresbestands gewachsen, um 55 Prozent auf jetzt knapp 560.000 Stück.
Die Alterungsrückstellungen für die Versicherten seien trotz der Niedrigzinsphase um 6,3 Prozent auf 206,2 Milliarden Euro angewachsen. Im Einzelnen stiegen die Rückstellungen im Kundenbestand 2014 um rund 12 Milliarden Euro, davon knapp 178 Milliarden Euro in der Kranken- und 28,5 Milliarden Euro in der Pflegesparte. Dabei konnten die Versicherer, für die der Verband der privaten Krankenversicherung spricht, am Kapitalmarkt einen Nettozins von 3,91 Prozent realisieren, „auch wenn die europäische Niedrigzinspolitik es den Unternehmen zunehmend erschwert, solche Ergebnisse zu erzielen“, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung.
Moderat wachsende Beitragseinnahmen
Die von den Unternehmen erlösten Beiträge in der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung nahmen 2014 um 0,8 Prozent auf insgesamt 36,3 Milliarden Euro zu. Ursache für dieses vergleichsweise geringe Wachstum der Beiträge der Versicherten sei auch der moderate Beitragstrend bei vielen Versicherern, schreibt der Verband in seiner Mitteilung. Die ausgezahlten Krankheitskosten an Kunden, Ärzte, Pharmahersteller und Kliniken der Privaten Versicherer stiegen weniger stark als im Vorjahr: um 1,8 Prozent auf jetzt 24,8 Milliarden Euro.
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