Rentenzeit für Babyboomer belastet Sozialkassen
Rente: Die geburtenstarken Jahrgänge sind es gewohnt, dass sie bei allen wichtigen Schritten im Leben nicht allein sind. Im Kindergarten war das Gedränge groß, bei der Einschulung, im Studium, auf dem Arbeitsmarkt. Und nun gehen diese „Babyboomer“ auch wieder in riesigen Gruppen in Rente. Das wird spürbar sein, denn dem Sozialsystem fehlen damit wohl bald vierzehn Prozent der Arbeitnehmer. Was im Jahr 1956 begann (und 1968 endete) macht sich ab diesem Jahr bis 2030 bemerkbar.
Laut einer aktuellen Studie im Auftrag der Allianz Versicherung ist das Jahr 2016 ein besonderer Wendepunkt für den demografischen Wandel. Denn es ist das Jahr, in dem viele sogenannte Babyboomer ihren 60. Geburtstag feiern werden. Für die Sozialkassen hat das wenig erfreuliche Auswirkungen - 14 Prozent der heutigen Beitragszahler würden dem Arbeitsmarkt fehlen. Zählt man in Deutschland 2015 noch 43 Millionen Erwerbstätige, werden im Jahr 2033 nur noch rund 37 Millionen Menschen arbeiten und ihre Beiträge in die Rentenkassen zahlen. Dem würden dann fast 39 Millionen Menschen gegenüberstehen, die nicht oder nicht mehr erwerbstätig sind.
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Babyboom von 1956 bis 1968
"Das Phänomen Babyboom lässt sich in Deutschland auf die Jahre 1956 bis 1968 eingrenzen", heißt es hierzu auf der Webseite des Versicherers. "Nach harten Nachkriegsjahren war das wirtschaftliche und soziale Klima Mitte der 1950er geprägt von einer besseren Versorgung mit Lebensmitteln und der florierenden Wirtschaft mit steigendem Wohlstand – ab 1956 stieg die Geburtenzahl merklich an, und das nicht nur in Deutschland."
Der Ausgangspunkt für die Zunahme der Geburten in den genannten Jahren wird auf das Nachlassen der harten Lebensumstände, die noch die Nachkriegsjahre prägten. Mit der bald besseren Lebensmittelversorgung und dem wachsenden Wohlstand wuchs auch die Grundlage dafür, Kinder zu bekommen und sie unter angenehmen Umständen großzuziehen.
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Geburtenboom weltweit
Bei den Babyboomer-Jahren handelt es sich um ein internationales Phänomen, wie die Allianz schreibt. Auch in Österreich, den USA, Neuseeland, Australien oder England beispielsweise ließe sich eine starke Zunahme von Geburten verzeichnen. Dieser Radius des Babybooms wiederum stellt die These der Allianz vom Zusammenhang des Geburtenwachstums mit dem Nachlassen der unmittelbaren Nachkriegsschäden in Infrastruktur und Lebensumfeld in Frage. Der Rekordjahrgang war jedenfalls der von 1964, in diesem Jahr wurden knapp 1,4 Millionen Kinder geboren. Bevor dann vier Jahre später der „Babybust“ einsetzte und die Zahl der Neugeborenen wieder sank.