Aufsichtsrecht für Versicherer

Mit dem erstem Januar hat ja bekanntlich das europäische Aufsichtsrecht für Versicherer Verbindlichkeit erlangt: Solvency II tritt auf die Bühne, wo schon seit gefühlten Ewigkeiten der Niedrigzins sein Trauerspiel abhält. Für die Zuschauer womöglich ermüdend, für die Involvierten eine Zerreißprobe. Wie die Ergebnisse der Umfrage nahe legen, wird davon ausgegangen, dass beide Umstände die Asset-Allocation der Versicherer grundlegend verändern, so fondsprofessionell.

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So gab ungefähr die Hälfte der Umfragen-Teilnehmer an, dass sie gezwungen seien, ihre Investments in festverzinsliche Papiere zurückzufahren, weil diese nicht mehr genügend Rendite abwerfen. Sechzig Prozent planen, sich finanziell stärker in alternativen Anlagen engagieren zu wollen, beispielsweise in Infrastrukturprojekten oder bei erneuerbaren Energien.

Zuversicht in Südeuropa?

Auf den Untersuchungsraum Europa gesehen, zeichneten sich bei den Antworten Gefälle ab. So sind Versicherer in Südeuropa mit Blick auf traditionelle Anleihen etwas zuversichtlicher aufgrund der höheren Renditen auf Anleihen aus ihren Heimatländern, so schreibt fondsprofessionell.

Zwar sei es so, dass unter Solvency II für Staatsanleihen weiterhin kein zusätzlicher Kapitalbedarf anfiele – trotzdem haben drei Viertel der Befragten das Gefühl, in ihren Wahlmöglichkeiten zur Kapitalanlage eingeschränkt zu sein. Wie die Umfrage weiter zeigte, haben sich auch noch nicht alle Versicherer in Gänze auf die umfangreichen neuen Anforderungen, die auf die Branche zukommen, eingestellt.

Fast die Hälfte der Befragten sieht keine Zukunft für klassische LV-Produkte

Auch die Überforderung vieler Unternehmen, ihre Wertpapierstrategie beziehungsweise deren Umsetzung aus eigenen Kräften zu steuern, brachte die Umfrage ans Licht. So gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie vor hätten, das Management einer oder mehrerer Anlageklassen auszulagern zu wollen. Besonders interessant ist die Frage nach den Geschäftsmodellen, denn besonders bei den klassischen Lebensversicherungen mit Zinsgarantien entstehen viele Denkfalten. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zukünftig nicht mehr in der Lage sein werden, klassische LV-Produkte wettbewerbsfähig zu bepreisen.

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Mit den genannten Faktoren, allen voran dem Niedrigzins, ist den Versicherern die Möglichkeit genommen, derartige Produkte mit wettbewerbsfähigen Preisen noch länger anzubieten. Dazu SLI-Geschäftsführer Stephen Acheson: "Solvency II, Nullzinsen und die Notwendigkeit, die früheren Renditeversprechen einzulösen, stellt die Anbieter in Summe vor nie dagewesene Herausforderungen".

fondsprofessionell.de

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