Freizeitparks, in denen sich sehr viele der Besucher zu einem Schnappschuss von sich selbst veranlasst sehen, haben auf die Gefahren bereits reagiert und Selfie-Stick-Verbote eingeführt. Die Teleskop-Stäbe können vor allem in Achterbahnen verheerende Folgen haben.

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Das Verbot gilt im Disney Park und im Europa-Park Rust, diese Parks wollen schwere Verletzungen oder Todesfälle in den Armen der Mickey Mouse vermeiden. Trotzdem, so gibt der GDV bekannt, sind Unfälle und Todesfälle weiterhin versichert. Wer das Verbot missachtet und Schaden erleidet, kann sich trotzdem auf den Schutz der privaten Unfallversicherung verlassen, wie Versicherungsmagazin Online mit Berufung auf den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet.

Nicht versichert sind vorsätzliche Unfälle

Nicht versichert sind dabei nur jene Unfälle, welche Personen durch eine vorsätzliche ausgeführte oder versuchte Straftat widerfahren. „Erleidet also der Versicherte trotz Missachtung des Selfie-Stick-Verbots einen bleibenden Schaden, so leistet die Unfallversicherung“, äußerte sich eine GDV-Sprecherin.

Bisher waren Selfies eher harmlos, doch während früher das „Duck Face“ genügte, um Likes zu ernten, muss die Selbstdarstellung inzwischen etwas spektakulärer ausfallen. So ist besonders bei Jugendlichen zu beobachten, dass sie so ziemlich alles machen für ein „gutes“ Bild.

Teenies außer Rand und Band

Sie hängen sich an Dächer, posieren auf Klippen oder begeben sich auf Bahngleise. So kam es, laut Axa Travel Assistance, im Jahr 2015 zu insgesamt zwölf Todesfällen. Das sind nicht extrem viele Tode, aber doch überaus sinnlose. An Verletzungen ist die Bilanz auch nicht arm. So hat sich im Sommer des Vorjahres eine Elfjährige von einer Brücke vier Meter in die Tiefe gestürzt und sich bei der Landung schwer den Rücken verletzt.

Im Yellowstone-Nationalpark im Bundestaat Wyoming in den Vereinigten Staaten gab es ebenfalls viele durch Selfies evozierte Zwischenfälle mit Bisons, die Touristen ignorierten den Sicherheitsabstand beim Posieren für Selfies und die nordamerikanischen Wildrinder reagierten entsprechend gereizt.

Selfies und Selfie-Sticks verursachen Verletzung und Todesfälle

"Selfies und Selfie-Sticks werden immer beliebter - leider verzeichnen wir einen besorgniserregenden Anstieg der damit zusammenhängenden Vorfälle und Verletzungen“, warnt Lars Kleedehn, Leiter des Axa Assistance Servicecenters, gegenüber dem Versicherungsmagazin. „Wir raten dazu, bei dieser Fototechnik ein wenig mehr Vorsicht walten zu lassen, egal ob im Alltag oder auf Reisen", so Kleedehn. Für alle Lebensversicherungen gilt, dass der Versicherer grundsätzlich unabhängig von der Ursache des Versicherungsfalls leiste.

Bekanntermaßen gibt es einen Unterschied zwischen Selfies-Aufnehmen und gefährlichen Sportarten, bei Slacklining im Park. Wer auch beim Kitesurfen auf dem Wasser, Freeclimbing im Gebirge oder Hobbys wie Drachen- oder Gleitschirmfliegen Schutz genießen will, muss oft einen Zuschlag für die private Unfallversicherung zahlen. Versicherte finden in der Standardpolice hierfür in der Regel gar keinen Schutz. So ergibt sich, dass viele Freizeitsportler mit gefährlichen Sportarten über ihren Verein unfallversichert sind.

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Doch sollte man beachten, dass die Invaliditätsleistung häufig zu gering ausfällt oder sie gar nur ab einem bestimmten Grad der Behinderung geleistet wird. Eine umfangreiche Eigenvorsorge ist deshalb ratsam.

versicherungsmagazin.de