Private Rentenversicherung mit laufender Verzinsung von 2,86 Prozent
Altersvorsorge: Neu abgeschlossene private Rentenversicherungen leisten 2016 im Schnitt eine laufende Verzinsung von 2,86 Prozent. Dies ist das Ergebnis der 14. ASSEKURATA-Analyse zur Gewinnbeteiligung deutscher Lebensversicherer. Während die Ratingagentur selbst von einem "historischen Tiefststand" spricht, will sich der Versicherungsdachverband die Zahlen nicht vermiesen lassen. Noch immer böten private Rentenversicherungen eine bessere Verzinsung als vergleichbare Sparprodukte, argumentiert der GDV.
Bereits zum 14. Mal hat das Analysehaus die Gewinnbeteiligung der Lebens- und Rentenversicherer unter die Lupe genommen. 62 Unternehmen nahmen an der Studie teil, was eine Marktabdeckung von 85,7 Prozent entspricht. Die Bilanz? Durchwachsen.
Anzeige
„Wie von nahezu allen Marktteilnehmern erwartet, hat die laufende Verzinsung 2016 einen neuerlichen historischen Tiefststand erreicht“, teilte Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH, am Donnerstag in Köln mit.
Laufende Verzinsung von 2,86 Prozent
In der privaten Rentenversicherung, der im Neugeschäft bedeutendsten Versicherungsart, wird demnach eine laufende Verzinsung von 2,86 Prozent auf den Sparanteil gewährt. Verzinsung des Sparanteils bedeutet, dass nicht die gesamten eingezahlten Beiträge verzinst werden, sondern abzüglich der Vertriebs- und Verwaltungskosten.
Die Absenkungen erfolgen nahezu flächendeckend, berichtet Assekurata in einer Pressemeldung. Bei 55 von insgesamt 59 betrachteten Gesellschaften geht die laufende Verzinsung im Neugeschäft gegenüber dem Vorjahr herunter. Nur vier Versicherer nahmen keine Änderung vor, ein Anbieter erhöhte gar die Zinsen.
Gesamtverzinsung der Rentenpolicen bei 3,56 Prozent
Die laufende Verzinsung ist nicht der einzige Bonus, auf den die Kunden bei privaten Renten-Policen hoffen können. Hinzu gesellen sich weitere gewährte Gewinnanteile. Die Gesamtverzinsung, die sich aus laufender Verzinsung sowie der Beteiligung an Schlussüberschüssen zum Ende der Sparphase zusammensetzt, beläuft sich 2016 im Durchschnitt auf 3,56 Prozent gegenüber 3,87 Prozent im Vorjahr.
Anzeige
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) äußerte sich trotz des Negativtrends positiv zu den aktuellen Zahlen. „Rentenversicherungen bieten weiterhin eine höhere Verzinsung als andere, vergleichbar sichere Sparanlagen – auch wenn das extrem niedrige Zinsniveau am Kapitalmarkt erwartungsgemäß Spuren hinterlässt“, kommentiert der Versicherungs-Dachverband in einer Stellungnahme. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Verzinsung einer Bundesanleihe mit zehnjähriger Laufzeit habe 2015 bei lediglich 0,6 Prozent gelegen.
Ob sich Zinssparen lohnt, zeigt unser Zinsrechner.