Wohngebäudeversicherung - Nach Zurich saniert auch HDI ihren Bestand
Wohngebäudeversicherung - Vor allem Schäden durch Leitungswasser bringen dem HDI rote Zahlen bei Wohngebäuden. Nach einem dicken versicherungstechnischen Verlust für die Haussparte nimmt der Versicherer nun seine Gebäudepolicen unter die Lupe und saniert einem Pressebericht zufolge seinen Bestand. Mit bis zu 100 Prozent Aufschlag, wird berichtet. Damit setzt der HDI den Sanierungsreigen bei Hausbesitzern fort, in den kürzlich auch die Zurich eingestimmt hatte.
Das Unternehmen habe berichte von Versicherungsmaklern bestätigt, wonach diese eine „systematische Sanierungswelle beklagen“. Wie viele Wohngebäude demnächst nur noch zu höheren Preisen versichert würden, darüber habe das Unternehmen gegenüber dem „Versicherungsmagazin“ (VM), das über die Sanierungsaktion berichtet, keine Angaben gemacht.
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Die Talanx-Tochter HDI führt dem Bericht zufolge etwa 290.000 Wohngebäude in ihren Büchern und habe damit im Jahr 2014 mehr als 40 Prozent Verluste gemacht, berichtet das VM. Dies gehe aus dem letzten Geschäftsbericht des Versicherers hervor. Als Ursache für die Verluste werden in dem Bericht vor allem Leitungswasserschäden in alternden Gebäuden angeführt, ferner Unwetterereignisse.
Wohngebäudeversicherung: Verdopplung der Prämien möglich
"Nicht mehr auskömmliche" Gebäudepolicen könnten „in Einzelfällen“ von „einer deutlichen Anhebung“ der Prämien betroffen sein, wird eine Sprecherin des Versicherers zitiert; gar von „Preiserhöhungen von bis zu 100 Prozent“ habe der Maklerverband BMVF gesprochen, heißt es in dem Pressebericht. Die aktuelle Sanierung bei HDI-Gebäuden scheint einen Markttrend zu bestätigen. Auch die Zurich Versicherung saniert, zum Teil auch schadenfreie Risiken zum Teil mit 25 Prozent Zuschlag (Versicherungsbote vom 2. Februar 2016).
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Laut dem Vermittlerverband BVK berichten rund neun von zehn Vermittlern von Sanierungen nach Gebäudeschäden, schreibt das VM, knapp 90 Prozent der Versicherer würden nach dem dritten Schaden mehr Prämie von Kunden fordern oder sich von den Risiko trennen. Weiter heißt es in dem Pressebericht unter Berufung auf den BMVF-Verband, dieser schätze in diesem Jahr Prämienerhöhungen „zwischen fünf und 15 Prozent“. Die Assekuranz hat im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro Gebäudeschäden bezahlt (Versicherungsbote vom 16. Januar 2016).