Selbstbeteiligung bei Versicherung: sinnvoll für Rechtsschutz und Pechvögel
Selbstbeteiligung: wer im Schadensfall selbst einen Anteil leistet, bekommt günstigere Versicherungsbeiträge. Das kann sich lohnen, vor allem bei einer Rechtsschutzversicherung. Für Hausratversicherung und Haftpflichtversicherung aber macht eine Selbstbeteiligung kaum einen Sinn, wie der Online-Makler Verivox herausgefunden hat.
Versicherungskosten durch Selbstbeteiligung senken? Ob sich dies in jeder Sparte empfiehlt, darf zumindest bezweifelt werden. „Eine Selbstbeteiligung senkt die jährlichen Versicherungskosten, die Differenz ist jedoch oft nur gering. Tritt ein Schaden ein, ist die Ersparnis vieler Jahre dahin“, sagt Ingo Weber als Geschäftsführer von Verivox. „Bei Haftpflicht- und Hausratversicherung empfehlen wir sie deshalb nicht.“
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Selbstbeteiligung: Ersparnis bei Hausrat und Haftpflicht schwach
Grundlage der Untersuchung bildeten fünf Musterfälle in Hausratversicherung, Haftpflichtversicherung und Rechtsschutzversicherung. Aus dem Vergleich der jeweils fünf Prämien für Versicherungen mit und ohne Selbstbeteiligung, die jeweils bei maximal 250 Euro lag, destillierte man das Ergebnis heraus: dass man mit einer Selbstbeteiligung zwischen 12 und 30 Prozent der Kosten für die Versicherung sparen könnte.
Das Kostensenkungspotential für einen Alleinstehenden jedoch liegt bei den erfassten Privathaftpflicht-Tarifen bei gerade einmal sieben Euro im Jahr, also 15 Prozent der sonstigen Summe. Für Familien liegt die Ersparnis bei dreizehn Euro Jahresbeitrag, also immerhin 23 Prozent der Ausgangssumme. Ebenfalls eher klein sind die Differenzen der Ersparnisse bei der Versicherung für den Hausrat, hier bekommt man um neun Euro günstigere Tarife durch eine Selbstbeteiligung auf eine 50qm Wohnung in Berlin, oder für 20 Euro für eine großzügiger geschnittene Wohnfläche von 150qm in Augsburg. Das sind also eher weniger erkleckliche Summen.
Rechtsschutzversicherung: 30 Prozent sparen
Richtig viel sparen aber lässt sich laut Verivox bei einer Selbstbeteiligung in der Rechtsschutzversicherung. Ein umfangreicher Schutz für den Privatbereich, das umfasst auch Streitigkeiten um Beruf, Verkehr, Haus und Grundstück – kostet 251 Euro mit und 360 Euro Jahresprämie ohne Selbstbeteiligung. Hier zeigt sich eine mögliche Ersparnis von 109 Euro oder 30 Prozent. Dies zeigt, hier ist eine Selbstbeteiligung also durchaus sinnvoll. Kommt es zum Schaden, trägt der Versicherte dabei 250 Euro selbst.
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Ferner macht es sich auch gut, wenn man als Pechvogel nach einer Häufung von Schadensfällen zum Mittel der Selbstbeteiligung greift, wenn das die Versicherung nicht ohnehin selbst vorschlägt. Selbstbeteiligung ist deshalb „... oft die bessere Wahl, denn andernfalls droht eine Kündigung des Vertrages“, weiß Ingo Weber.