Munich Re bunkert Bargeld im Keller
Die Munich Re will Strafzinsen umgehen. Statt auf der Bank bunkert der weltgrößte Rückversicherer jetzt Bares im Keller. „Wir probieren das jetzt mal“, wird der zum Jahresende scheidende Konzernchef Nikolaus vom Bomhard in der Presse zitiert. Man werde eine „zweistellige Millionensumme“ im eigenen Haus einlagern.
Es klingt wie ein Scherz, ist aber keiner. Statt Bargeld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen 0,4 Prozent „Strafzins“ zu parken, legt sich die Munich Re die ersten Millionen in den Keller. Bei einem zweistelligen Millionenbetrag, sagen wir 50 Millionen Euro, Kleingeld für einen Konzern wie die Munich Re, entsprechen 0,4 Prozent einem Betrag von 200.000 Euro.
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200.000 Euro haben oder nicht nicht haben; einmal angenommen, das Geld läge dauerhaft im Keller statt bei der EZB. Niemand Geringeres als „Spiegel Online“ berichtet über die Bunkeraktion der Munich Re und verweist auf Nachrichten-Agenturquellen wie dpa und Reuters. Man wolle, so wird weiter berichtet, in München „ausprobieren, wie die Geldeinlagerung im eigenen Haus funktioniere und ob sich dadurch Kosten sparen ließen“. Weiter heißt es, auch Gold habe die Munich Re eingelagert.
EZB wollte, dass die Banken mehr Kredite vergeben
Dass die Wirtschaft (jetzt der große Versicherer, später auch die Banken?) damit beginnt, Geld und Gold physisch zu horten, kann nicht der beabsichtigten Steuerungswirkung entsprechen, die sich die EZB bei ihrem letzten Zinsschritt vorgestellt hatte. Bekanntlich hatten die europäischen Währungshüter die Leitzinsen auf Null gesetzt und für kurzfristige Einlagen 0,4 Prozent quasi eine Einlagen-Miete“, also Strafzinsen festgelegt.
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Erklärte Absicht der EZB ist nach Aussagen ihres Chefs Mario Draghi kürzlich im Zusammenhang mit der Zinsentscheidung, mit dem Strafzins Banken dazu zu bewegen, überschüssige Mittel in Form von Krediten an die Wirtschaft auszukehren. Also Geld ins System zu pumpen, um die Ökonomie anzukurbeln. Stattdessen bunkert nun die Munich Re die ersten Millionen.