Britische Finanzindustrie will keine Rückkehr zu Provisionen
Banken und Versicherungen wollen im Vereinigten Königreich wollen nicht zu den im Jahr 2013 verbotenen Provisionen auf Sparverträge zurückkehren. Laut einem Pressebericht mit Bezug auf Aussagen von Produktanbietern sei die Finanzwelt für die Verbraucher ohne Provisionen transparenter geworden. Mit dieser Sicht der Dinge wären, was selten ist, Industrie und die britische Finanzaufsicht in Bezug auf die Verbraucher einig. Nur stehen die britischen Verbraucher wegen weggefallener Provisionen nun größtenteils allein da. Ohne den Rat eines, wenn auch verkaufsorientierten, Finanzexperten.
Eine Rückkehr der Finanzindustrie zur Provision (die Briten nennen sie Kommission), die den Kunden vor 2013 auf ihrem Sparkonto belastet wurden, sei für die britischen Banken und Versicherungen "ausgeschlossen", habe etwa Tobin Ashby von der Londoner Wirtschaftskanzlei Pinsent Masons LLP mit Bezug auf eine Studie der Finanzaufsicht FCA gesagt. In weiteren Reaktionen der Finanzindustrie zu wiederholt erhobenen Forderungen, wenigstens teilweise wieder Provisionen zuzulassen, scheinen sich die Produktanbieter einig zu sein. Dies berichtete jetzt der „International Adviser“, London.
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Widersprüchliche Aussagen der Finanzaufsicht
In Zukunft soll Finanzrat an den Kunden nur noch gegen Honorar, nicht aber mit aus Sicht des Verbrauchers und der Aufsicht FCA „versteckten“, jedenfalls meist wenig transparent dargestellten Provisionen, erfolgen. Jedoch war es ausgerechnet die neue Chefin der britischen Finanzaufsicht, Tracey McDermott , die im Januar in einem BBC-Interview gesagt hatte, man werde teilweise wieder zur Provisionsberatung zurückkehren auch wenn man das Provisionsverbot grundsätzlich unangetastet lassen wolle. Details ihrer Pläne, wann oder wie Provisionen wieder erlaubt sein könnten, hatte McDermott in dem Interview nicht genannt.
Über die Motivation der FCA-Chefin kann man nur spekulieren. Nicht aber über die Zusammenhänge des Provisionsverbots zu den Verbrauchern. Mit den weggefallenen Provisionen und dem Übergang auf aus Sicht vieler Verbraucher zu hohe Honorare sei eine Beratungslücke entstanden. Es würden nur ohne Provisionen letztlich zu wenige Verbraucher sich in Finanzfragen beraten lassen, immer weniger Menschen würden privat fürs Alter vorsorgen. So die Analogie auf Provisionsverbot und Sparneigung der britischen (nur der britischen?) Bürger.
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Transparenz vor Provision
Die englische Finanzbranche will sich dennoch auf Finanzrat gegen Honorar beschränken. Der „International Adviser“ berichtet: Caroline Connellan, Leiterin der Vermögensberatung bei der HSBC-Bank, habe den Grundsatz "keine Rückkehr zu Provisionen von Produktanbietern" begrüßt. Die „erhöhte Transparenz“ durch den Retail Distribution Review (RDR), der das Provisionsverbot regelt, werde beibehalten. Einen „transparenten und professionellen“ Markt zu haben, sei „das Richtige für unsere Kunden“.