Plusminus falsch? Rürup oder Rente?
Das ARD-Magazin „Plusminus“ weiß offenbar mehr und berichtet von einer „geplanten Gesetzesänderung“, wonach demnächst bereits 50-Jährige bei der Deutschen Rentenversicherung Zuzahlungen für mehr Rente im Alter leisten dürfen sollen. Bislang muss man mindestens 55 sein, um mit einer Einmalzahlung bei der „Gesetzlichen“ die Rente aufzustocken. Nebenbei liefert das TV-Verbrauchermagazin Renten-Zahlen, die nicht zu verifizieren, nicht zu bestätigen sind.
Fabelhaft. Bereits 50-Jährige dürfen bald(?) ihre Rente bei der Deutschen Rentenversicherung aufstocken. Nur Quellen gibt es keine. Aber es ist „Plusminus“. Qua Einschaltquote unfehlbar? Jedenfalls weiß das Verbrauchermagazin der ARD offenbar, dass es eine (von wem und wann?) geplante Gesetzesänderung gibt. Demnach sollen bald bereits 50-Jährige (heute gilt Alter 55) in der Gesetzlichen Rente Zuzahlungen leisten dürfen, um ihre Altersrente aufzupäppeln.
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Rente: 95 oder 154 Euro?
Von dem TV-Magazin gerechnet wird freilich mit Alter 55. „Plusminus“ will wohl auf der sicheren Seite bleiben, rechnet aber: „Ein heute 55-Jähriger legt jeden Monat die nächsten 12 Jahre pro Monat gut 200 Euro beiseite. In der Summe sind das 30.000 Euro“. Nein. In Summe sind 200 Euro pro Monat für 12 Jahre konkret 28.800 Euro, nicht 30.000. In gesetzlicher Rente ergäbe das mit 67 eine Rente 126 Euro pro Monat, schreibt „Plusminus“. Stimmt.
Weiter berichtet das Magazin: „Eine vergleichbare Rentenversicherung beim besten privaten Anbieter bringt 95 Euro und auch (für) die Rürup Rente“. Nein. Ein einfacher Check, das dauert gut 30 Sekunden, bei der kostengünstigen Hannoverschen Leben etwa sagt, dass dieser Versicherer mehr bietet: 111 Euro. Lebenslänglich. Garantiert. Mit Zinsen, die Hannoversche rechnet mit schmalen 2,75 Prozent, ergäben sich gar 154 Euro Rente.
Honorarberater scheitern oder haben keine Ahnung?
Die Gesetzliche Rentenversicherung habe ein „Demografieproblem“, dies habe ein Berater gesagt, berichtet „Plusminus“. Das Magazin will Honorar-Berater geprüft haben. Einem dieser Kunden, älter als 55, habe der Honorar-Berater gesagt, Zuzahlungen seien nicht möglich. Zuzahlungen brächten auch nichts. Falsch. Sechs Honorar-Berater seien im Auftrag von „Plusminus“ befragt worden. Lediglich einer „sprach von sich aus die gesetzliche Rente als Anlagealternative an“, kommentiert Axel Kleinlein die Erhebung der ARD für „Plusminus“.
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Der Mathematiker Werner Siepe rechnete und kam laut „Plusminus“ unterm Strich auf rund drei Prozent Rendite, wenn rentennahe Arbeitnehmer Zuzahlungen in die gesetzliche Rente leisten. "Es hat sicherlich Zeiten gegeben, bis zum Ausbruch der Finanzkrise, wo eine kapitalgedeckte Rente der gesetzlichen Rente überlegen war, nur ist das jetzt nicht mehr." Derzeit sieht Siepe die gesetzliche Rente als lukrativer als die private Version. Oder man nimmt Zahlen. Garantien. 111 statt 95 Euro Rente. Etwa die der Hannoverschen Leben.
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