Check24 verweigert Offenlegung der Provisionen
Das Vergleichsportal Check24 will die Höhe seiner Provisionen für die Vermittlung von Versicherungen, Flügen oder anderen Angeboten nicht offenlegen. Firmengründer Henrich Blase wehrte sich am Montag in München gegen Forderungen aus der Politik, Betreiber von Portalen per Gesetz zur Offenlegung ihrer Gewinnbeteiligung zu verpflichten. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa. Im Geschäftsleben sei es völlig untypisch, die Höhe der Provisionen bei einem Vertragsabschluss zu veröffentlichen. Kein Autohändler oder kein Reisebüro würde das machen, erklärte der Firmengründer.
Es sei stets bekannt gewesen, dass Check24 sich unter anderem aus Provisionen finanziere. Man sei schließlich nicht die Stiftung Warentest, sagte Blase. Dies, so der Check24-Geschäftsführer, sei auch den Nutzern klar. "Man müsse eine große Zahl von Mitarbeitern bezahlen und habe darüber hinaus immer ganz offen kommuniziert," fügte er hinzu.
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Provisionshöhe beeinflusse nicht das Suchergebnis auf dem Vergleichsportal
Das Vergleichsportal konterte auch einen auf einer Studie basierenden Vorwurf der Verbraucherzentralen. Diese hatten behauptet, dass Preis-Portale nicht immer den günstigsten Preis anzeigten. Blase betonte, dass die Höhe der Provisionen keinen Einfluss auf die Ergebnisse bei einem Preisvergleich hätten. Check24 warf den Verbraucherzentralen methodische Mängel vor - teilweise seien Äpfel mit Birnen verglichen worden.
Ärger hat Check24 auch mit dem Bundesverband Deutscher Versicherungskauflaute (BVK) (Versicherungsbote berichtete), der dem Portal unlauteres Handeln vorwirft. Das Internet-Vergleichsportal informiere seine Kunden nicht ausreichend darüber, dass es als Makler tätig sei und folglich Courtagen von den Anbietern erhalte. Diesen Ball spielte Check24 zurück und kritisierte, der Verband fordere Dinge, die er selbst nicht einhalte. Möglicherweise soll kommende Woche (11. Mai) in dem Rechtsstreit eine Entscheidung vor dem Landgericht München verkündet werden.