Altersvorsorge - Immobilien im Niedrigzins-Umfeld zunehmend nachgefragt
Immer weniger Bürger sorgen im Niedrigzins-Umfeld für das Alter vor. Das ergab eine bundesweite Studie im Auftrag der Axa. So ist das Thema der privaten Altersvorsorge für die Mehrheit der Berufstätigen so gut wie vom Tisch. Immerhin 55 Prozent der Befragten gaben zu Protokoll, dass es sich nicht lohne, finanzielle Vorsorge aufzubauen – in diesen schwach- bis unverzinsten Zeiten. Doch eine Geldanlage boomt: die Immobilie.
Lohnt sich Altersvorsorge? In Niedrigzins-Zeiten sagen immer mehr Bundesbürger: "Nein", wie nun der Axa Deutschland-Report zu Tage brachte. Dr. Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstands der Axa Ag, sagte laut einer Pressemitteilung des Konzerns: „Die anhaltenden Niedrigzinsen lassen die Sparbereitschaft der Erwerbstätigen erlahmen. Doch für einen auskömmlichen Ruhestand müssen sie heute privat etwas für morgen zur Seite legen. Die einseitige Fokussierung auf Immobilien zur Altersvorsorge birgt allerdings Risiken."
Anzeige
Mehrere Kapital-Anlagen sind sicherer, als nur eine
Nur noch jeder zehnte Berufstätige kann sich vorstellen, für seine Altersvorsorge jeweils Spareinlagen, private Renten- sowie Lebensversicherungen oder eine betriebliche Altersversorgung zu nutzen. Jeder fünfte hält stattdessen den Erwerb eines Eigenheims für eine gute Lösung, und jeder sechste den Erwerb von Immobilien zur Vermietung.
Ein Immobilienbesitz ist deshalb attraktiv, weil er selbst als Wohnraum dienen kann, aber auch als Vermietungsobjekt ein Einkommen abwirft, mit dem es sich leben lässt. So ist es in Berlin aktuell so, dass schon 27 Prozent der Berufstätigen darauf hinarbeiten, einmal eine oder mehrere Immobilien zu erwerben. So könnte die Zahl der Vermieter sich in der nächsten Zeit verdreifachen.
Statt auf nur eine Anlage zu setzten, raten Experten übrigens, die Risiken zu streuen. Und beim Immobilienerwerb sollten nicht die Kosten vergessen werden, die hier anfallen. Nebenkosten, Instandhaltung oder Anschlussfinanzierungen. Und so lässt sich bündig feststellen: das Vorsorgeverhalten hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert, denn vor einigen Jahren standen zinsbasierte Anlageformen noch höher im Kurs. Das ist das Ergebnis des Axa Deutschland-Report zu Ruhestandsplanung und –management 2016.
Angst vor Altersarmut
57 Prozent der Deutschen sagen, dass sie gegenwärtig mehr Angst haben als noch vor einigen Jahren, wenn sie an das Thema Altersvorsorge denken. Und 32 Prozent fürchten inzwischen sogar eine Verarmung im Alter. In immerhin fünf Bundesländern (Berlin, Bremen, Hessen, Niedersachen, NRW) sind die Menschen aber doch mehrheitlich der Ansicht, ihre Altersvorsorge ganz gut im Griff zu haben. In Ostdeutschland aber dominiert das Gefühl einer nicht ausreichenden privaten Vorsorge. Das liege vor allem auch daran, dass viele Ostdeutsche keine betriebliche Altersvorsorge genießen, kommentiert die Axa.
Einigkeit zwischen Ost und West besteht in der Einsicht, dass künftige Rentnergenerationen schlechter dastehen werden als bisherige Generationen, was das Finanzielle angeht. Aber nicht nur Angst prägt die Gedanken an den Ruhestand. Auch die Freude, dann "Machen zu können, was ich will", prägt die Erwartungen für das Alter (Ruheständler 64 Prozent, Erwerbstätige 55 Prozent). Darüber hinaus die Hoffnung, "Viel Zeit zu haben" (Erwerbstätige 60 Prozent, Ruheständler 56 Prozent). Von einer besseren Lebensqualität im Alter geht aber kaum jemand aus - Nur jeder Elfte glaubt noch daran.
Anzeige
„Der Axa Deutschland-Report 2016 offenbart eine neue Rentner-Generation. Die Notwendigkeit eigenverantwortlicher Altersvorsorge und die Grenzen staatlicher Vorsorgesysteme sind hier bekannt", kommentiert die Axa in ihrer Pressemeldung. Bundesweit wurden für die Studie 3.324 Interviews mit jeweils ca. 100 Erwerbstätigen und 100 Rentnern pro Bundesland durchgeführt.
Berechnen Sie Ihre zukünftigen Altersvorsorgeansprüche mit unserem praktischen Riester-Renten-Rechner.