München oder Magdeburg - Die Rente ist manchmal nur die Hälfte wert
Ob die Rente im Alter auch zum Leben reicht, das richtet für ihre Bezieher auch nach ihrem Wohnort. Wegen höherer Konsumpreise ist das Leben im Süden der Republik teurer als im Norden. Dies hat eine Studie ergeben, bei der sich Wissenschaftler mit der Kaufkraft in den Regionen Deuschlands befassten.
Wer als Magdeburger mit seiner Rente in München einkaufen geht, der kommt am Ende seines Geldes nur mit einem halb gefüllten Einkaufswagen an die Supermarktkasse. Um bis zu 50 Prozent unterscheidet sich die Kaufkraft fürs Geld; je nachdem, wo man oder frau zum Kaufmann geht, ins Restaurant oder auf den Wochenmarkt.
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Prognos hat geprüft
Der Versichererverband GDV berichtet auf seinen Internetseiten über eine Studie der Forscher des Prognos-Instituts. Und über den zunehmenden Wertverfall des Geldes, je weiter Menschen in Richtung Süddeutschland leben. So müssen Rentner im niedersächsischen Landkreis Holzminden – dem bundesweit günstigsten Altersruhesitz – nur rund 860 Euro für Wohnen, Essen oder textilen Chic ausgeben. Im Bundesschnitt betragen diese Kosten rund 1000 Euro. Und im teuren - und teuersten - München kostet das Leben sogar rund 1300 Euro und damit gut die Hälfte mehr als im beschaulichen Holzminden (siehe Grafik).
„Was man sich im Ruhestand leisten kann, hängt nicht nur von der Rentenhöhe ab, sondern auch vom Standort“, sagt Prognos-Chefökonom Michael Böhmer. Den Unterschied machen den Forschern zufolge vor allem die Mieten und Nebenkosten der Menschen, ob sie mit ihrem Geld klarkommen oder nicht. Besonders teuer lebt es sich Bayern. Sieben von zehn der teuersten Städte befinden im Land von Allianz, BMW und Siemens. Attraktive Arbeitgeber ziehen nicht nur in der Hauptstadt des Freistaats Menschen an.
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Fast überall um München herum, im gesamten weiß-blauen Gefilde ist das Leben für die Menschen schlicht teuer. Auch Baden-Württemberg und Hessen gehen bei Einkauf und Wohnen mächtig ins Geld. Rentner treffen hohe Lebenshaltungskosten besonders hart, weil Ruheständler naturgemäß und meistens weniger Einkommen haben als berufsaktive Kohorten. Nördlich des "Weißwurst-Äquators" sind Hamburg, Berlin und Postdam sowie die Insel Sylt am teuersten, wenn vor allem Rentner mit ihrem Einkommen ein Auskommen suchen.
Eine interaktive Karte des GDV mit der Rentenkaufkraft aller Kreise findet sich unter: www.7jahrelaenger.de.