Hochwasserschäden in Braunsbach wären versicherbar gewesen
Die Schäden des schweren Unwetters in Braunsbach (Baden-Württemberg) wären versicherbar gewesen. Davon ist Alexander Ritter überzeugt. Der Abteilungsleiter für privates Sachgeschäft beim Maklerpool Invers GmbH (Leipzig) zeigt uns in einer Beispielrechnung, dass ein Schutz durchaus machbar gewesen wäre. So boten unter anderem die Versicherer Axa, VHV, InterRisk, Nordvers und die Oberösterreichische eine entsprechende Absicherung an.
In Süddeutschland hat ein schweres Unwetter den Ort Braunsbach (Baden-Württemberg) verwüstet. Baumstämme trieben durch die Straßen, Autos wurden nebst Fahrbahndecke mitgerissen, mehrere Häuser wurden so schwer beschädigt, dass sie wegen Einsturzgefahr evakuiert werden mussten.
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Millionenschwerer Versicherungsschaden
Mittlerweile zeichnet sich auch die Höhe des versicherten Schadens in Braunsbach und Umgebung ab. Die Sparkassen-Versicherung hat als früherer Monopolist über 70 Prozent der versicherten Gebäude Baden-Württembergs in ihrem Bestand, so berichtet dpa - und erwartet Schadenforderungen in mindestens zweistelliger Millionenhöhe.
Auch die Württembergische Versicherung rechnet mit deutlich spürbaren finanziellen Folgen. Man erwarte ein "beträchtliches Schadensaufkommen", sagte ein Sprecher. Allein am Montagvormittag seien 450 Anrufe wegen Schadenmeldungen eingegangen.
95 Prozent aller Gebäude in Baden-Württemberg versichert!
Bei der aktuellen Hochwasser-Katastrophe kommt es den Schwaben zugute, dass sie bei der Absicherung von Elementarschäden weit besser dastehen als der Bundesschnitt. Sind bundesweit nur circa 36 Prozent der Hausbesitzer gegen Hochwasserschäden versichert, liegt die Abdeckung in Baden-Württemberg nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bei stolzen 95 Prozent aller Gebäude (Stand April 2015).
Zurückzuführen ist der hohe Absicherungsgrad darauf, dass die Absicherung gegen Elementarschäden in Baden-Württemberg bis in die 90er Jahre hinein eine Pflichtversicherung war. Viele Hausbesitzer haben ihre früheren Policen einfach weitergeführt. Doch mittlerweile wurde die Versicherungspflicht abgeschafft.
Versicherungsschutz in Braunsbach inklusive Elementarschäden ab 350 Euro jährlich
Im Zuge der Berichterstattung ist auch der Vorwurf gegen die Versicherungsbranche laut geworden, dass viele Häuser in Braunsbach gar nicht versicherbar seien, weil die Versicherer Häuser in Risikogebieten grundsätzlich nicht oder nur sehr teuer absichern. Alexander Ritter, Abteilungsleiter privates Sachgeschäft des Maklerpools Invers GmbH, hat für Versicherungsbote die Frage geprüft, ob die Braunsbacher sich hätten absichern können.
Versicherungsschutz für ein nicht denkmalgeschütztes, größeres Eigenheim mit 200 m² Wohnfläche, voll unterkellert, mit ausgebautem Dachgeschoss und ohne Vorschäden wäre inklusive Elementarschäden ab ca. 350 Euro jährlich möglich gewesen. Als Wiederaufbauwert zu einer gleitenden Neuwertversicherung wurden ca. 346.000 Euro (Wert 1914 ca. 26.000 RGM) angenommen. Als Standort des Gebäudes wurde die Geislinger Straße in Braunsbach als Beispiel gewählt, also in unmittelbarer Nähe zum Fluss Kocher.
Hierzu wurde ein entsprechender Vergleich mit der Software Inveda.net Makler Assistent (IMA) erstellt. In den Vergleich einbezogen wurden fünf Gesellschaften mit unterschiedlichen Bedingungswerken – von preiswert bis hochwertiger Versicherungsschutz. Allen Tarifen gemeinsam ist die Mitversicherung von Elementarschäden wie
- Überschwemmungsschäden durch Regen
- Überschwemmungsschäden durch ausufernde Gewässer
- witterungsbedingter Rückstau
- Erdrutsch, Lawinen und Schneedruck sowie
- Erdbeben und Vulkanausbrüche
Den vollständigen Beispiel-Vergleich können interessierte Leser hier einsehen:
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